1. Reisetag – Donnerstag, 14.12.2023 - Anreise nach Hamburg
Die Kreuzfahrt startet in Hamburg. Um dorthin zu kommen haben wir auch die Anreise mit dem Bus über Phoenix gebucht. Zwar ist die Bahn in der Regel schneller und mit Spartarif sogar billiger, aber wenn es etwa zu „Störungen im Betriebsablauf“ kommt, womit die Bahn mehrstündige Verspätungen und Zugausfälle begründet, ist unser Dampfer weg.
Hat aber der gebuchte Bus Verspätung, wird die ARTANIA warten – ein unschlagbarer Vorteil dieses Gefährts mit Verbrennungsmotor gegenüber der Bahn.
Phoenix preist diese Bustransfers im Katalog wie folgt an:
Bequem und ohne Stress reisen Sie im modernen Reisebus (Nichtraucher) zu Ihrem Einschiffungshafen.
Getränke und Snacks können im Bus käuflich erworben werden.
Das hat bisher auch immer so gestimmt. Im Bus konnte man Getränke kaufen, aber auch Würstchen mit Kartoffelsalat oder Frikadellen ordern. Und nicht zu verachten ist auch die vorhandene Bordtoilette.
Mit diesem Hintergrundwissen ließen wir uns früh um 6:00 Uhr vom Taxi abholen und zum Frankfurter Flughafen zum „Parkplatz 36“ kutschieren, denn von hier soll der modere Reisebus um 6:45 Uhr losfahren.
Aber statt des modernen Reisebusses stand für uns und ca. 10 weiteren Mitreisenden nur ein Minibus parat, mit unbequemen Sitzen, ohne Klapptischchen und Netzen an den Rückenlehnen der Vordersitze und keine Fußstützen. An eine Versorgung mit Speis und Trank brauchten wir erst gar nicht zu denken.
Man teilte uns mit, dass es sich hierbei lediglich um einen „Zubringer“ handeln würde. In Hannover würden wir dann in einen richtigen Bus umsteigen können, der Phoenix-Gäste aus dem Ruhrgebiet nach Hamburg kutschiert.
Eine interessante Wahl des Begriffs „Zubringer“, wenn man bedenkt, dass die Strecke Frankfurt-Hannover ca. 350 Kilometer beträgt und die Strecke Hannover-Hamburg ca. 160 Kilometer, der Zubringer somit mehr als die doppelte Strecke zu fahren hat als der eigentliche „Hauptbus“.
Aber über all diese Mängel hätte man durchaus hinwegsehen können, wenn es nicht so kalt im Bus gewesen wäre.
Meine Bitte nach einer Stunde Fahrt, doch die Heizung höher zu stellen, wurde vom Fahrer erhört. Die Luft aus den Öffnungen oberhalb der Fenster wurde geringfügig wärmer und wenn man seine Jacke anbehielt, war es im Rumpfbereich des Körpers durchaus auszuhalten. Aber dieses laue Lüftchen erreichte nicht die Beine und Füße.
Hierfür war eigentlich auch die Heizung unten im Fußbereich vorgesehen, aber die blieb kalt. Ich machte den Fahrer mehrfach darauf aufmerksam. Ich erhielt aber nur ausweichende Antworten, wie: „Ich habe die Heizung doch schon höher gedreht“ und schließlich „Ich weiß auch nicht …“.
Die anderen Fahrgäste, ebenso wie wir mit Hut und Mantel gewandet, ertrugen ihr Schicksal ohne Murren.
Nach 3 großzügig bemessenen Pausen (2 x 30 Minuten, 1 x eine gute Stunde) erreichten wir um 13:15 Hannover. Allerdings kam der Bus aus Dortmund wegen Stau mit einer Stunde Verspätung an.
Aber nichts ist so schlecht, dass es nicht für etwas gut ist.
Wir konnten noch unsere Freunde Elisabeth und Clemens, die heute früh in Hamburg von Bord der ARTANIA gegangen sind und mit einem Phoenix-Bus von dort nach Hannover verfrachtet wurden, am ZOB kurz treffen, bevor wir in unseren Bus nach Hamburg umsteigen konnten.
Das Einchecken gegen 17 Uhr an Bord ging rasch und problemlos. Um 18 Uhr fand die obligatorische Rettungsübung statt und eine Stunde später hieß es „Leinen los“ mit Kurs auf Oslo in Norwegen.
2. Reisetag – Freitag, 15.12.2023 - Seetag
Gestern Abend war nur wenig Zeit, die Koffer vernünftig auszupacken und die Sachen ordentlich in den Schränken und Schubladen zu verstauen.
Dem Maritimen Frühschoppen mit Austern und Fischspezialitäten aller Art, statten wir nur einen kurzen Besuch ab, bevor wir uns wieder an die Arbeit machten, das Chaos in der Kabine zu bekämpfen.
Wie gut, dass wir nicht, wie ursprünglich vorgesehen, erst am 23.12. angereist sind. Dann wäre der Heilige Abend an Bord mit Auspacken, Ein- und Aufräumen und Klimatisieren auf dem Schiff ausgefüllt, was nicht unbedingt zu einer weihnachtlichen Stimmung beiträgt.
Ansonsten verlief der Tag beinahe ereignislos.
- Frühstück im Restaurant „ARTANIA“
- Mittagessen im Lido-Buffet-Restaurant
- Kaffeestunde im Restaurant „4 Jahreszeiten“
- Gala-Abendessen (wieder Lido-Buffet-Restaurant)
In jedem der heute besuchten Restaurants trafen wir einige Kellner, die uns schon auf früheren Reisen bedient hatten. Sie begrüßten Doris und mich mit großem Hallo.
3. Reisetag – Samstag, 16.12.2023 – Oslo/Norwegen
Um 7:30 Uhr, wir standen gerade auf, fuhr die ARTANIA ihr Anlegemanöver im Hafen von Oslo.
Es ist kalt, weswegen wir uns warm einpacken, um ein wenig durch die Stadt zu stromern.
Gleich am Hafen „ankerten“ mehrere schwimmende Saunen. Mit respektvollen Schaudern konnten wir hautnah beobachten, wie sehr tapfere Menschen nach dem Saunagang ins eiskalte Wasser sprangen.
Von unserem letzten Besuch in Norwegen vor vielen, vielen Jahren hatten wir noch für ca. 25 Euro Norwegische Kronen. Mit denen wollten wir in einem Souvenirgeschäft zwei Aufnäher für unsere Jacken kaufen und bezahlen. Allerdings erschienen der Verkäuferin die 100- und 50-Kronenscheine suspekt. Solche hatte sie noch nie gesehen. Sie war halt noch sehr jung, vor einigen Jahren nach Norwegen eingewandert. Die 50- und 100-Kronennoten, die sie in der Kasse hatte, sahen tatsächlich anders aus. Also blieb offen, ob unser Papiergeld noch gültig war oder nicht. So zahlten wir, wie in den nordischen Ländern sowieso üblich ist, mit der Kreditkarte. Unsere Kronen werden wir wieder mit nach Hause nehmen müssen, denn morgen sind wir schon in Dänemark und die Dänen haben ihre eignen Kronen.
Auch im Urlaub dreht sich die Welt weiter. In der City wurde gegen den Ukraine- und den Gaza-Krieg protestiert.
Das Rathaus, eine DER Sehenswürdigkeiten von Oslo, besichtigten wir nur von außen. Den sehenswerten Innenräumen mit den dort ausgestellten Kunstwerken statten wir keinen Besuch ab, zum einen, weil wir vor Jahren schon mal hier waren und vor allem, weil es eine lange Schlange bei der Einlasskontrolle gab.
Etwas abseits der Budenstraße war zwar kein Menschengewimmel mehr, aber diese Burger-Bude war auch nicht so recht nach unserem Gescmack.
In der Budenstraße auf dem Weihnachtsmarkt war kein Durchkommen, schon mittags um 12 Uhr wimmelt es vor Menschen.
Also traten wir den Rückzug an. Auch durch die Haupteinkaufsstraßen strömte uns ein Meer von Menschen entgegen. Ob die wohl alle zum Weihnachtsmarkt wollten?
Den Rest des Tages verbrachten wir auf der ARTANIA, wie wir es gerne machen. Ein bisschen faulenzen, ein bisschen am Blog arbeiten, dazwischen Kaffeetrinken, Abendessen und den Tag in Harry’s Bar ausklingen lassen.