Dezember 2019
Reisebuchung:
Wir befanden uns seit Samstag, den 21.12.2019 auf der ARTANIA, um mit ihr bis zum 9. Mai 2020 die Welt in östlicher Richtung zu umrunden.
Damals wussten wir natürlich noch nicht, dass die Reise im März 2020 abrupt wegen Corona abgebrochenen werden musste und wir mithilfe des Auswärtigen Amts aus Fremantle/Australien mit dem Flugzeug evakuiert werden mussten.
Am 3. Tag dieser Kreuzfahrt 2019/2020 entschieden wir uns am 23. Dezember, auch die nächste große ARTANIA-Weltreise 2021/2022, die in genau 2 Jahren, nämlich am 23. Dezember 2021 starten sollte, direkt an Bord zu buchen.
Frohgemut begaben wir uns zu der an Bord befindlichen Kreuzfahrtberatung, um dort Nägel mit Köpfen zu machen. Wir wussten genau, was wir wollten, Holzklasse (Kabine ohne Balkon, mit Sichtbehinderung) und zwar “unsere“ Kabine, die Nummer 4243, steuerbord auf dem Promenadendeck, die wir gerade wieder - und das bereits zum dritten Mal - bewohnten.
Wir konnten es kaum glauben, aber “unsere“ Kabine war bereits weg. Notgedrungen musste eine Alternative her. Diese fanden wir in Form der Kabine 4240. Die liegt genau gegenüber unserer 4243 auf der Backbordseite. Aber trotzdem ...
Aber es ist doch unerhört, dass wildfremde Leute es wagen, uns unsere Kabine vor der Nase wegzuschnappen. Was sind das nur für Menschen? Wahrscheinlich gehören sie der Hausbesetzer-Szene an, anders ist dieses frevelhafte Vorgehen dieser Eindringlinge doch gar nicht zu erklären.
Jetzt sind wir gezwungen in einer Kabine zu leben, in der alles spiegelverkehrt zu der unseren angebracht ist. Wenn man reinkommt ist das Bad links statt rechts und auch Schreibtisch und Kleiderschränke stehen auf der falschen Seite. Ich stelle mir schon plastisch das nächtliche Umherirren auf der Suche nach der Toilette vor.
Außerdem werden wir auch noch unsere Kofferanhänger neu beschriften müssen, bisher konnten wir immer die Alten wieder verwenden.
Diese Leute wissen wohl nicht, was sie uns angetan haben, da bleibt uns als Trost nur der gewährte Frühbucherrabatt von 3 %.
Wie schon erwähnt und bekannt, wirbelte Corona dann alles durcheinander und die gebuchte Reise 2021/2022 wurde von Phoenix um 2 Jahre verschoben.
Datum alt: 23.12.2021 -15.5.2022
Datum neu: 23.12.2023 -14.5.2024
Nein, die verschobene Reise ist nicht um einen Tag kürzer, vielmehr ist 2024 ein Schaltjahr!
Phoenix bot an, entweder die gebuchte Reise kostenlos zu stornieren oder die auf den neuen Termin verschobene Reise zu den bisherigen Konditionen umzubuchen.
Wir entschieden uns für das Umbuchen und ließen uns gleichzeitig für unsere alte Kabine auf die Warteliste setzen, in der Hoffnung, dass die Hausbesetzer sich für den Storno entscheiden würden.
Diese Hoffnung blieb aber dauerhaft unerfüllt.
Herbst 2022
Der neue Phoenix-Katalog war gerade herausgekommen und er enthielt auch die verschobene ARTANIA-Weltreise und wir entdeckten im Katalog ein spezielles Bonbon, nämlich das „Phoenix-Geburtstagsgeschenk“.
Dieses „Geburtstagsgeschenk“ lautete noch im alten Katalog vom Herbst 2019 so:
Wenn Sie 2021/2022 einen runden Geburtstag feiern oder in den Monaten Mai – November ein neues Lebensjahr beginnen, erhalten Sie eine Preisreduzierung von € 2.000.*
* Für dieses Geburtstagsangebot haben wir ein begrenztes Kabinenkontingent reserviert.
Das war eine saublöde Regelung, den Doris und ich sind beide Jahrgang 1953, also nix mit rundem Geburtstag. Und Doris ist im März geboren und ich im Dezember. Knapp daneben ist auch vorbei!
Im neuen Katalog vom Herbst 2022 war aber jetzt zu lesen:
Wenn Sie 2023/2024 einen runden Geburtstag feiern oder in den Monaten Mai – November ein neues Lebensjahr beginnen, erhalten Sie einen Preisreduzierung von € 2.000.
* Für dieses Geburtstagsangebot haben wir ein begrenztes Kabinenkontingent reserviert.
So, Doris wird im März 2023 und ich im Dezember 2023 70 Jahre alt, also sofort den Telefonhörer geschnappt, bei Phoenix angerufen und angefragt, ob vom “begrenzten Kontingent“ für uns noch etwas da sei.
Und tatsächlich, wir kamen in den Genuss dieses Geburtstags-Bonus.
Schon am Abend erhielten wir die diesbezüglich um 4.000 € korrigierte Rechnung. Ob wir uns deswegen bei Corona, wie zwei Kriegsgewinnler, bedanken sollen? Gewiss nicht! Also streichen wir die 4.000 € ein, ohne Dank an das sch... Virus ein.
Sommer 2023
Wir stellen fest, dass das Anreisedatum 23.12 ziemlich blöde ist. Nicht unbedingt, weil ich an diesem Tag den bereits erwähnten runden Geburtstag habe, sondern ein Reisebeginn so kurz vor Weihnachten einige Nachteile mit sich bringt.
Das geht mit der Busanreise los. Der 23. ist ein Samstag, da wird in Sachen Weihnachtsverkehr auf den Straßen einiges los sein.
Was wir vermissen werden, ist die vorweihnachtliche Stimmung auf der ARTANIA. Da ist der Adventskaffee am Nachmittag mit Stollen, Dominosteinen und Spekulatius. Und täglich wird die Weihnachtsdeko erweitert, einschließlich des Aufstellens und Schmücken des großen Weihnachtsbaums im Foyer und dem Aufbau der elektrischen Eisenbahn, die den Baum dann umrunden wird.
Es besteht auch nicht die Möglichkeit, zusätzlich eine Reise vorher zu buchen, denn zwischen dem 4.12. und dem 22.12. klafft im Katalog eine Lücke, wir vermuten, da geht die ARTANIA für knapp drei Wochen in die Werft.
November 2023
Durch Zufall lesen wir auf Facebook in einem der einschlägigen Foren über die Phoenix-Schiffe, dass die erwähnte Lücke kurzfristig mit zwei Reisen in den Norden (Norwegen und Dänemark) aufgefüllt wurde.
Wir buchen noch kurzentschlossen die ARTANIA-Reise "Winter-Magie des Nordens“ (Hamburg - Oslo - Aalborg - Kopenhagen - Fredericia - Warnemünde - Kiel – Hamburg) vom 14.12. -23.12.2023 und zwar unsere (Ersatz)-Kabine4240, denn leider wurde die Kabine 4243 nicht mehr frei.
Wir werden also auch die vorweihnachtliche Zeit an Bord der ARTANIA verbringen können und müssen auch nicht so kurz vor Heiligabend die Anreise antreten, die immer mit etwas Aufregung und Stress verbunden ist.
Was wir aber nach wie vor etwa schade finden, dass wir über die gesamten Weihnachtstage auf See sein werden. Wir genossen es gerne, am Heiligabend beim Landgang, z.B. in Cartagena/Spanien oder in Lissabon, in die dortige besondere, für die südländischen Länder typische Stimmung, die in den Straßen, Cafés und Geschäften vorzufinden war, einzutauchen. Am Nachmittag ging es dann zurück aufs Schiff, wo wir dann Weihnachten feiern konnten.
Aber vielleicht können wir ja den Kapitän noch zu einer kleinen Routenänderung bewegen. 😊
Dezember 2023
Der Abreisetermin rückt näher und näher.
Die wichtigsten Auslandwährungen wurden bei der Volksbank Eschborn besorgt, als da sind: Dollars für die USA, Yen für Japan und Yuan für China.
Die Beschaffung der Visa für die USA übers Internet klappte problemlos – ca. 20 Euro pro Visum.
Wir haben auch vor, während der Kreuzfahrt zwei Überlandausflüge zu machen, einmal in China einen 2-Tage-Ausflug zur Mauer und in die Verbotene Stadt.
Hierbei konnte uns das Reisebüro „Punda Milia Travel“ weiterhelfen. Von diesem Reisebüro, spezialisiert auf Afrika-Reisen, hatten wir schon zweimal mehrtägige Ausflüge zusammenstellen lassen, 2019 in Namibia und während der letzten Kreuzfahrt 2022/2023 eine Safari in Südafrika. Wir waren sehr zufrieden und begeistert von der professionellen Organisation. Also fragten wir an, ob sie vielleicht ein befreundetes Unternehmen speziell für Chinareise kennen. Punda Milia Travel flexibel genug, „fremd zu gehen“. Das Büro hat nämlich gute Kontakte zu chinesischen Agenturen und konnte uns so ein individuelles „China-Paket“ konfigurieren. Man darf gespannt sein.
Auch während des USA-Aufenthalts wollen wir die ARTANIA für ein paar Tage verlassen. Wir werden in San Diego von Bord gehen, nach Las Vegas fliegen und von dort einen Ausflug in den Grand Canyon und einen ins Death Valley unternehmen. Dann werden wir der ARTANIOA hinterherfliegen und in San Francisco wieder an Bord gehen.
Dieses Vorhaben haben wir selbst organisiert, wobei es bei der Flugbuchung San Diego – Las Vegas ein sehr ärgerliches Problem gab.
Gebucht haben wir über das Internetportal booking.com, der Flug sollte um 10:30 losgehen. Flüge sind in der USA eigentlich preiswert, so auch dieser. Irgendwie um die 10 Dollar pro Person. Dann kommen aber noch Zusatzkosten für Handgepäck und eine Reisetasche hinzu, sodass sich die Kosten umgerechnet auf summa sumarum 160 Euro beliefen. So weit so gut.
Eines schönes Tages flatterte eine E-Mail ins Haus mit der lapidaren Information, dass der Flug schon um 6 Uhr in der Frühe losginge. Das passte uns nun gar nicht. Also haben wir den Flug storniert und einen anderen, späteren und etwas Teureren gebucht.
Um den Gag vorwegzunehmen, der Flugpreis für den vorverlegten und deshalb stornierten Flug wurde uns nicht erstattet. Zwar sagten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Fluggesellschaft aus, dass man bei Stornierung einen „Refund“ erhalten würde. Dieser „Refund“ bestand aber weder aus Dollars noch aus Euros, sondern nur in Form eines Gutscheins, gültig 90 Tage.
Booking.com sitzt in Amsterdam und hat einen grottenschlechten Kundenservice. Eigentlich soll der Kunde nur mit einem Chat-Bot (ein Computerprogramm) kommunizieren. Dieser Chat-Bot war aber zu dämlich unseren Vorgang im System zu finden. Auf Umwegen gelangten wir an eine Telefonnummer. Aber die schlecht Deutsch sprechende Mitarbeiterin von booking.com in den Niederlanden konnte außer dem Absondern von Worthülsen auch nicht weiterhelfen.
Fazit: Geld futsch und nie wieder über booking.com etwas buchen.
Wir werden in Zukunft zu check24.de wechseln. Die sitzen in Deutschland und setzen im Kundenservice sogar lebendige deutschsprechende Menschen ein.
Vor jeder Reise steht die Mühsal des Kofferpackens.
Aber auch diese Herausforderung haben wir irgendwie wieder bewältigt.
Nachbarn kümmern sich um die Post, das Autosteht in der Garage, angeschlossenen an ein elektronisches Gerät, das dafür sorgt, dass sich die Autobatterie nicht entleert, also kann es losgehen.
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