Wir waren schon mehrere Male in Cartagena und haben dort sogar Ausflüge mit Phoenix absolviert, als da waren:
Deshalb absolvierten wir heuer nur ein Kurzprogramm, das uns im Rahmen einer Geocache-Geschichte zu Fuß in eine etwa 2 Kilometer vom Hafen entfernt touristisch uninteressante Straße führte. Der Zwei-Kilometer-Fußmarsch bei großer Hitze genügte, den Wunsch nach einem Kaltgetränk zu wecken.
An einem kleinen Kiosk mit Sitzgelegenheiten im Schatten versuchten wir, Cola Light zu bestellen. Statt Cola verstand das Mädchen hinter dem Tresen Agua (Wasser). Als klar wurde, dass wir kein Wasser wollten, präsentierte sie uns die gesamte Palette an Bier und Säften, nur kein Cola. Erst als wir das Wort auf einen Zettel schrieben, war ihr klar, was wir wollten (den Zusatzwunsch „light“ ließen wir fallen).
Auch die Bezahlung erwies sich als schwierig. Wir versuchten zu erklären, dass wir keine Pesos, sondern nur US-Dollar hätten, was wiederum zu diversen Missverständnissen führte
Jetzt vermissten wir doch sehr einen Internetzugang. Hier hätte man mittels einer der komfortablen Übersetzungs-Apps (Deepl oder Google-Translator) ganz einfach unser Anliegen ins Spanische übersetzen lassen können. Aber unsere Karibik-E-Sim-Karte funktionierte in Kolumbien nicht, weil Kolumbien dummerweise nicht zur Karibik gehört.
Schließlich gelang es uns, mit einer Währung-Umrechnungs-App, die auch offline funktioniert, klarzumachen, dass 3.000 Pesos nicht vier und auch nicht 2 Dollar entsprechen, sondern 77 US-Cent. Der Umrechnungskurs wurde von einer zweiten Servicekraft hinter dem Tresen auf ihrem eigenen Smartphone überprüft und wir konnten uns auf einen Dollar für die Flasche Cola einigen.
Auf unserem Fußweg zum Geo-Cache und Getränkekiosk wurden wir ständig von Taxis gefragt, ob wir nicht für 5 $ in die Altstadt fahren wollten – wollten wir aber nicht.
Auf dem Rückweg hofften wir nun, von einem Taxler angesprochen zu werden, um zum Hafen zurückzufahren anstatt in der Mittagshitze zu laufen.
Und tatsächlich, sobald wir von der Seitenstraße zurück auf die Hauptstraße einbogen, hielt gleich ein Fahrzeug an. Es entspann sich folgender Dialog:
Wir: „Puerto – how much?"
Taxler: „10 Dollar.“
Wir (lachend): „Thank you” und gingen weiter.
Taxler (uns hinterherrufend): „5 Dollar.“
Wir (lächelnd den Kopf schüttelnd): „2 Dollar for both!“. ("For both" ist wichtig, sonst gilt der ausgehandelte Preis am Ende pro Person und nicht pro Fahrzeug.)
Taxler: „OK, OK!“
Also stiegen wir ein und kamen nach zwei, drei Minuten am Ziel an und ich überreichte dem Fahrer die ausgehandelten zwei Dollar. Er konnte sich aber gar nicht mehr an unsere Abmachung erinnern und wollte fünf Dollar kassieren.
Nach kurzer Diskussion stiegen wir einfach aus und ließen einen schimpfenden Taxler zurück.
Abends in Harry’s Bar durften wir uns wieder mal als Stammgäste fühlen. Wir hatten noch nicht unsere (Stamm)-Plätze eingenommen, rief uns der Barkeeper hinter der Theke zu: “Wie immer?“
Unsere Antwort: “Wie immer!“ und kurze Zeit später servierte ein Kellner Doris ihren Kaffee mit separater Milch (abends koffeinfrei) und mir ein alkoholfreies Weizenbier.
Zum Betrieb des Buffets gehört nicht nur der Koch, sondern auch noch 1-2 Kellner und ein Oberkellner, der die Oberaufsicht führt.
Ein Oberkellner besitzt bereits den Offiziersrang
und trägt 1½ bis 2 Streifen auf der Schulter.
Von unseren Plätzen aus konnten wir, wie fast jeden Abend, zusehen, wie das Buffet für den Late Night Snack aufgebaut wird. Dieses Buffet wird um 22:00 Uhr eröffnet und ich hatte ja schon einmal kurz erwähnt, dass ich – und Doris mittlerweile auch – die Käsesticks mit Weintraube mögen.
Mussten wir anfangs, wie das bei Buffets üblich ist, uns den Käsestick selbst abholen, bekommen wir sie inzwischen unaufgefordert an unseren Platz gebracht (2 Stück für jeden).
Die San-Blas-Inseln (spanisch Archipiélago de San Blas) befinden sich im Karibischen Meer und bilden eine Inselgruppe mit etwa 365 Inseln (Hauptinsel: El Porvenir).
Die San-Blas-Inseln werden von etwa 25.000 Kuna (auch Cuna, in Kolumbien Tule), einer indigenen Ethnie Panamas, bewohnt und selbst verwaltet. Sie bewohnen 57 Inseln.
Die Kuna flohen aufgrund der spanischen Invasion im 17. Jahrhundert auf diesen Archipel und kämpften später gegen die Spanier an der Seite anderer Kolonialmächte. Schließlich widersetzten sie sich erfolgreich Panamas Regierung in blutigen Auseinandersetzungen und konnten 1930 das autonome Gebiet Kuna Yala gründen.
Quelle: Wikipedia
Wir haben die San Blas Inseln vor sechs Jahren schon einmal besucht und haben eine kleine Insel in Erinnerung mit weißem Sandstrand, der zum Baden einlud. Alles sauber und adrett, eine Idylle wie aus einem Urlaubsprospekt.
Um so größer war die Enttäuschung, als wir mit dem Tenderboot auf einer Insel ankamen, die sich so gar nicht mit unseren Erinnerungen deckte.
Es gab keinen Strand und auch kein Konzept für die Müllentsorgung. Der Segen der Zivilisation in Form von leeren Plastikflaschen war allgegenwärtig.
Die Handarbeiten waren aber noch die gleichen wie damals und auch die Preise. Damals wie heute kauften wir einen kleinen Umhängebeutel aus Stoff für jedes Mal 10 Dollar.
Die Kuna-Frau malt mit einem altertümlichen Fleischwolf Maiskörner zu Maismehl.
Bevor sie ihre Arbeit begann hat sie flugs ein Körbchen für Trinkgelder bereitgestellt. Das Foto war uns einen Dollar wert.
Der feine Unterschied zwischen damals und heute war, dass wir damals ein Urlaubsinselchen angelaufen haben (Aguja) und heute ein Eiland, auf dem das reale Leben der Kuna stattfindet (Wichubwala).
Die Fahne der Kuna zeigt ein umgedrehtes Hakenkreuz, das den Oktopus symbolisiert, der der Sage nach die Welt erschaffen hat.
Der Hoteldirektor Balasz Schweitzer (hinten) und der Food & Beverage Manager Ion Korotkyi (vorn) suchten in dem "Supermarkt" an der Tenderpier nach lokalen Spezialitäten, wurden aber nicht fündig.
Es gab keinen Grund, den Aufenthalt unnötig in die Länge zu ziehen. Allerdings sahen das die anderen Inselbesucher genauso, sodass sich vor der Tenderpier eine lange Schlange bildete.
Aber nach nur 10 Minuten Schlange stehen saßen wir dann doch in einem der 3 eingesetzten Tenderboote, die im Pendelverkehrt zwischen ARTANIA und Wichubwala hin und her fuhren.
Früh um 8:00 machten wir an der Pier von Puerto Limón fest und werden diese erst am nächsten Tag im späten Nachmittag wieder verlassen. Solche Overnight-Aufenthalte werden gerne in großen Metropolen oder in Häfen, in denen ein Passagierwechsel vorgesehen ist, in eine Route eingeplant.
Bei Puerto Limón trifft mit seinen 61.000 Einwohnern keine der beiden Kriterien zu, aber die Planer bei Phoenix haben sicher ihre Gründe dafür.
Uns war das durchaus recht, bedeuteten diese 2 Tage für unsere Unternehmungen eher ein gemütlicheres Unterfangen. Wir waren bisher schon dreimal hier und haben auch tapfer allerlei geführten Ausflüge mit Phoenix hinter uns gebracht.
Wir verwendeten noch einmal das Landgangskonzept wie vor einigen Tagen in Santa Marta, nämlich erst am späten Nachmittag das Schiff zu verlassen, um der größten Tageshitze zu entkommen.
Unser Ziel war zunächst der kleine Park direkt am Hafen. Dort kann man mit etwas Glück Faultiere in den hohen Bäumen beobachten.
Als wir uns dem Park näherten, schallten uns schon von Weitem ohrenbetäubende Trommelrhythmen entgegen. Ein Gruppe von mehr als 10 Trommlern und zwei junge Damen, die mit ihren Lyras für die hellen Töne sorgten, waren der Grund. Das Ganze erinnerte ein klein wenig an die im alemannischen Raum verbreitete Guggemusik.
Wir gingen davon aus, dass sich die Faultiere noch höher in die Bäume zurückgezogen haben als sonst und verschoben deren Beobachtung deshalb auf morgen.
Nachdem wir der Truppe eine Zeitlang zugeschaut hatten, setzen wir unseren Abendspaziergang, es war mittlerweile dunkel geworden, fort und waren pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
In Harry’s Bar, im Bereich unseres Stammplatzes in Thekennähe, roch es heute Abend leicht bis mittelschwer unangenehm nach Fäkalien. Das kommt an den verschiedensten Stellen des Schiffs immer mal wieder vor und wenn man Pech hat auch in der eigenen Kabine. Zum Glück hatten wir das Pech bisher nur einmal und das nur für knapp zwei Stunden und das auch tagsüber, wo man sich nicht in der Kabine aufhält.
Am anderen Tag war das auch in Harry’s Bar wieder vorbei, aber heute mussten wir uns ganz weit weg von der Theke setzten, weil bis dorthin der Geruch nicht hinkam.
An diesem Sonntagmorgen machten wir noch einen kleinen Stadtrundgang und das war schon alles an touristischer Aktivität.
Die Orientierung war recht einfach mit den quadratisch angelegten Straßen im Hafenviertel.
Es gib die Avenida 1, Avenida 2 etc. und ...
... die Calle 1, Calle 2 etc.
Die Avenidas (Alleen) verlaufen von Ost nach West.
Die Calle (Straßen) verlaufen von Nord nach Süd.
Einige Geschäfte hatten auch am Sonntag geöffnet. Und zur Grundausstattung eines fast jeden Ladens war eine Lautsprecherbox am Eingang, um mit lauter Musik die Kundschaft anzulocken.
Die von außen etwas schäbig wirkende Kirche war im inneren modern, aber sehr dennoch ansprechend gestaltet.
Wir wohnten einen Augenblick dem sonntäglichen Gottesdienst bei.
Die Beobachtung der Faultiere gestaltet sich schwierig, da man die Kameraden ganz schlecht erkennen kann, zum einen, weil sie ziemlich hoch in den Bäumen auf einem Ast liegen und zum anderen sie sich durch ihre braune Farbe vom besagten Ast nur wenig unterscheiden. Aber ein Einheimischer mit einem guten Auge konnten den hilflos nach oben blickenden Touristen genau beschreiben, wo sie hingucken müssen und siehe da, man sah tatsächlich echte Faultiere.
Als wir zum Schiff zurückkehrten fuhr gerade ein Krankenwagen an eine der beiden Gangways. Ich glaube es ist das schlimmste,was einem Kreuzfahrer zustoßen kann, wenn er aus medizinischen Gründen "ausgeschifft" wird und zurückbleiben muss, während des Schiff weiterfährt.
Statt zum Abendessen ins Lido-Restaurant zu gehen, bestellten wir uns lieber auf die Kabine jeder einen Cheeseburger über den Roomservice, denn das Speisenangebot behagte uns in keinster Weise.
Weder das „Geschmortes Hirschragout mit Waldpilze, Bratapfel, Rotkohl, Mandelkrokette“ noch der „Putenbrustspieß mit Red Curry-Kokossauce, Erbsen-Paella“ fanden Gnade vor unserem Gaumen.
Der (kostenlose) Roomservice ist für solche Fälle ein willkommener Notausgang.
Allerdings sind die Kabinen nicht für abendlche Galadinner ausgerichtet, sodass man ein wenig improvisieren muss.
Bett und Nachttischchen, sowie Schreibtisch mit Schreibtischstuhl müssen somit als Festtafel herhalten.
Zum einen haben wir uns an den touristischen Müßiggang gewöhnt, zum anderen gibt Colón selbst nicht viel her und des Weiteren wird wieder vor der hohen Kriminalität gewarnt und empfohlen, nur in Gruppen die Stadt zu erkunden.
Einen Ausflug, wie er angeboten wurde, zum Besucherzentrum der Miraflores-Schleuse des Panamakanals war jetzt auch nicht sooo sinnvoll, da wir morgen ja selbst in die Schleuse einfahren würden und die Schleusung vom Schiff aus besser sehen und erleben können, als aus derr Entfernung vom Ufer aus.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, durch die Shopping-Mall am Hafen nach „draußen“, aber nur so weit, wie es noch Geschäfte in den Straßen gibt.
Kleine Folklore-Darbietung im Terminal.
Sobald jemand sein Handy zückte, entfalteten die Damen reflexartig ihre Röcke, ähnlich wie ein Pfau, wenn er das Rad schlägt.
Heute geht der erste Reiseabschnitt der Weltreise „Von der Hansestadt in die große weite Welt“ zu Ende und der zweite Abschnitt „Durch den Panama-Kanal bis San Francisco!“ beginnt. Das bedeutet Passagierwechsel mit Ab- und Anreisen und die unvermeidliche Rettungsübung. Wir können mittlerweile den Text, den der Kreuzfahrtdirektor während der Übung über Bordlautsprecher aufsagt, können wir mittlerweile mitsingen.
Ach ja und heute kam der neue Kapitän Burkard Müller zum Einsatz, während Alex Zinkovskyi in den Urlaub entschwand.
Auf dieser Etappe gibt es drei Änderungen der ursprünglich geplanten Route. Der Kreuzfahrtdirektor gab heute bekannt, dass die Ziele
nicht angelaufen werden können.
In Puerto Quepos gibt es keine Dienststelle, die die Einklarierung des Schiffs durchführen kann und man wohl auch nicht gewillt ist, entsprechende Beamte aus Puntarenas auf Dienstreise zu schicken.
Die Regierung von Nicaragua möchte noch keine Kreuzfahrtschiffe ins Land lassen, eine Bestimmung aus der Coronazeit, die noch nicht abgeschafft wurde.
Der Grund für die Absage für Acapulco ist sehr tragisch. Denn der Hurrikan Otis hatte am 25. Oktober 2023 den mexikanischen Ballungsraum Acapulco verwüstet. Die schlimmen Schäden lassen ein Anlaufen nicht zu. Das Terminal ist zerstört und auch die gesamte Infrastruktur der Stadt liegt darnieder.
Als Ersatz wird die Artania zwei volle Tage in Puntarenas liegen und zwei weitere kleinere Häfen in Mexico anlaufen.
Jetzt finden wir die Änderungen nicht so tragisch und sie sind sicher auch kein Grund, dass man die Reise kostenlos stornieren kann. Dazu sind die Änderungen wirklich nicht gravierend genug.
Was uns aber daran so maßlos ärgert, ist die Informationspolitik von Phoenix. Es muss schon vor unserer Abreise bekannt gewesen sein, dass die drei Häfen nicht angelaufen werden können.
Warum also wird erst nach Beginn des Reiseabschnitts mit der Wahrheit rausgerückt. Man fühlt sich als Kunde nicht für vollgenommen, eher so behandelt, wie man mit Kleinkindern umgehen würde und nicht wie mit mündigen Erwachsenen Menschen.
Der Vorwurf geht ganz klar an das Management von Phoenix in Bonn und nicht an die Reiseleitung Vorort auf der ARTANIA.
Wir blieben noch bis zum nächsten Morgen 5:00 in Colón liegen, um dann abzulegen und in den Panamakanal einzufahren.
Weltrekord, wir sind schon um 6:00 Uhr aufgestanden, um auf keinen Fall die Einfahrt in die erste Schleuse, die Gatún-Schleuse, zu verpassen.
Die Gatún-Schleuse mit ihren drei Schleusenkammer ist die erste von den drei Schleusen des Kanals, als da noch sind: die Pedro Miguel Schleuse und die Miraflores Schleuse.
Die folgende Bilderstrecke gibt die Eindrücke, die man während der Fahrt durch dieses ingenieurmäßig grandiose Gebilde erhielt, nur unvollständig wieder.
Einfahrt in die erste Kammer der Gatún Schleuse um 6:55 Uhr.
Vor uns in Kammer Nr. 2 die Guardian Leader, ein Autotransporter.
Pro Schleusenkammer erfolgt eine Anhebung von je ca. 9 Metern.
In Summe werden wir 28 Meter angehoben.
Diese speziellen Lokomtiven werden als Mulis oder Treidelloks bezeichnet.
Sie halten mit Drahtseilen die Schiffe in der "Spur", damit Schiff und Schleusenkammer unversehrt bleieben.
Parallel zum Ostufer des Kanals verläuft eine Eisenbahnlinie, die ebenfalls den Atlantik und den Pazifik verbindet.
Die Bugkamera speiste die Aufnahmen just in time ins bordeigene Kabelfernsehen und Einzelbilder ins Internet.
15:26 Uhr: Wir passieren das Besucherzentrum an der Miraflora Schleuse.
Die gestrigen Ausflüger, die mit dem Bus hierher kamen, hatten von dem Gedränge auf der Besucherterasse berichtet.
Auf Deck 4 der ARTANIA, dem Promenadendeck hatte man heute dagegen einen absoluten Logenplatz.
15:58 Uhr: Die letzten Aktivitäten in der Miraflora Schleuse beobachteten wir durch das Panoramefenster im Restaurant "Vierjahreszeiten", denn dort findet die tägliche Kaffee- und Teestunde statt.
Nach knapp 10 Stunden hatten wir den Pazifik erreicht und machten nach weiteren zwei Stunde Fahrt an der Pier am Passenger-Cruise-Terminal von Fort Amador fest, ein Vorort von Panama City
Die Hafenbehörde hatte entschieden, dass die ARTANIA nicht ihre eigene Gangway ausfahren durfte, denn die Panamesen (richtig heißt das: Panameños) hatten selbst etwas gebastelt.
In einer chaotischen, unorganisierten Aktion mit Hubwagen und Kran hat es eineinhalb Stunden gedauert, bis das Konstrukt korrekt an die ARTANIA angetackert war.
Hätte die ARTANIA-Crew die eigene Gangway ausfahren dürfen, wäre dies in maximal 10 Minuten erledigt gewesen.
Aber so hatte die Hafenbehörde wahrscheinlich eine zusätzliche Einnahmequelle generiert.
Bei Tageslicht konnte man jetzt sehen, dass das Passenger-Cruise-Terminal und dessen weitläufige Umgebung noch eine einzige Baustelle war.
Per kostenlosem Shuttleservice konnte man sich aus der Großbaustelle rausfahren lassen, in die Nähe des Yachthafens, wo touristische Infrastruktur vorhanden war.
Statt zu shutteln hätte man auch wieder Ausflüge machen können.
So wurde wieder ein Ausflug zur Miraflora Schleuse angeboten. Dieser kam für uns genauso wenig in Frage, wie ein Bustransfer in die Altstadt von Panama City. Von Passagieren, die diesen Ausflug bereits von Colón aus angetreten hatten, hatten wir erfahren, dass die Sache nicht besonders lohnend sei.
Ein Besuch des Finanzdistrikts bot sich für uns auch nicht an, da wir weder Schwarzgeld besitzen, noch Geld aus Drogenhandel oder sonstige lukrativen kriminellen Machenschaften waschen lassen mussten.
Also nutzen wir den Shuttleservice. Er erwies sich als vorteilhaft, dass wir, wie immer eine Jacke mitschleppten, trotz der 30 Grad im Schatten, denn im Bus blies die Klimaanlage eiskalte Winde aus allen verfügbaren Düsen und Öffnungen.
An der Zielhaltestelle des Shuttlebusses angekommen, bot sich das gewohnte Bild von Tourenanbietern, Hotels, Restaurants und Cafés.
Wir entflohen dem Trubel und machten einen kleinen Spaziergang an der Uferpromenade, immer auf der Suche nach der Schattenseite.
Zum Mittagessen waren wir wieder zurück auf dem Schiff.
Neben uns lag die Emerald Princess von der Rederei Princess Cruises. Mit über 3.000 Passagieren ist sie fast 3x so groß wie die ARTANIA.
Um 18:00 Uhr legten wir ab.
In der Phoenix- und der Kopernikus-Bar Heck floss der (kostenlose) Sekt in Strömen, denn es war Auslaufparty angesagt.
Die Auslaufparty findet normalerweise jedes Mal beim ersten Auslaufen eines Reiseanschnitts statt.
Hätte man sich aber streng an diese Regel gehalten, hätte die Auslaufparty gestern früh um 5:00 Uhr stattfinden müssen, was bezüglich Akzeptanz eher suboptimal gewesen wäre.
Nach dem Sektgelage konnte man nahtlos zur Grillfete in der Kopernikus Bar übergehen. Wir behielten allerdings unseren Tagesrhythmus ein und stiefelten erst gegen halb acht zum Grillbuffet. Und siehe da, es gab immer noch genügend von allem.
Langsam muss man sich Gedanken über die letzte Etappe dieser Weltreise machen. Sie lautet “Vom Persischen Golf zum Golf von Aqaba“, startet am 21.4.2024 in Dubai und endet am 14.05.2024 in Savona und führt durchs Rote Meer und den Suezkanal.
Immer mehr Schiffe vermeiden das Rote Meer und nehmen dafür lieber die sehr viel längere Strecke um Afrika in Kauf. So auch das von Phoenix gecharterte Schiff Celestyal Journey
Ich wage mal folgende Prognose.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen werden Ende April/Anfang Mai 2024 nicht beendet sein. Auch die ARTANIA kann nicht den Weg durch das Rote Meer ins Mittelmeer zum Endpunkt der Weltreise nach Savona/Italien nehmen.
Allerdings muss die ARTANIA am 14.5.2024 unbedingt in Savona sein, denn da startet die Sommersaison mit Zielen im Mittelmeer, sowie Nord- und Ostsee.
Also wird die Weltreise in Dubai abgebrochen. Die Passagier haben die Wahl, von Dubai nach Hause zu fliegen oder mit der ARTANIA Nonstop um das Kap der guten Hoffnung herum zu fahren, die afrikanische Westküste entlang und durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer nach Savona. Diese Fahrt wird höchstens unterbrochen, um Treibstoff zu tanken und Lebensmittel zu bunkern.
Soweit meine Prognose. Schau’n wir mal.
Costa Rica hat, wie einige andere Länder in Mittelamerika auch, 2 Küsten, eine am Atlantik und eine am Pazifik. Am 13.1 hatten wir Puerto Limón an der Atlantikküste besucht und heute am Morgen machten wir an der Pier in Puntarenas an der Pazifikküste fest.
Auch hier durften wir, wie in Fort Amador/Panama unsere schiffseigene Gangway nicht nutzen. Allerdings arbeitet hier das Team, das die hafeneigene Konstruktion aufbaute, effektiver und schneller als das in Fort Amador.
Nachteilig war nur, dass die Gangway sehr steil war, sodass man bei der Nutzung gerade noch so ohne spezielle Kletterausrüstung zurechtkam.
Für heute wendeten wir, wie bereits schon einmal mir Erfolg erprobt, unser Landgangskonzept an, erst nach der mittäglichen Kaffeestunde das Schiffs zu verlassen, um der größten Hitze zu entgehen.
Kleine Flugformaton von Pelikanen.
Wir hatten auch schon eine eindrucksvolle Dreiecksformationen mit etwa 10-12 der gefiederten Freunde bebachten können. Leider war in diesem Moment keine Kamera zur Hand.
Wir waren bereits einmal hier gewesen und hatten unter anderem einen schönen Strandspaziergang gemacht. Damals liefen wir den westlichen Strandabschnitt entlang. Da am späten Nachmittag die Sonne im Westen steht, wurden wir arg geblendet und beim Rückweg mussten wir uns immer wieder umdrehen, um das schöne Abendrot bewundern zu können, nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war.
Also richteten wir diesmal unsere Schritte zunächst in östliche Richtung.
Der Strand war allerdings, sagen wir mal so, naturbelassen. Angespültes Treibholz und Kokosnüsse waren ja noch OK, aber die angespülten oder auch achtlos liegengelassenen Spuren der Zivilisation, wie Plastikflaschen und Dosen, verhinderten, diesem Abschnitt das Attribut Traumstrand zu verpassen.
Aber für unseren Strandspaziergang war es OK, man konnte gut laufen, weil der Strand relativ eben und nicht abschüssig war.
Wir machten kehrt, als die Sonne sich aufmachte, hinter den Bergen zu verschwinden.
Wir kamen fast gleichzeitig mit Einsetzen der Dunkelheit wieder auf die ARTANIA zurück.
Wir sind die Nacht planmäßig in Puntarenas liegen geblieben.
Da die heutige Abfahrt für 16;00 Uhr angesetzt war, konnten das gestrige Landgangskonzept nicht anwenden und waren deshalb gleich nach dem Frühstück aufgebrochen.
Schon seit gestern noch am Vormittag machte sich eine Firma für Taucheinsätze an der ARTANIA zu schaffen, Grund genug erst einmal dort Maulaffen feilzuhalten, bevor wir unsere eigentliche Aktivitäten in Puntarenas selbst in Angriff nahmen.
Es dauerte natürlich nicht lange, bevor wir wieder verjagt wurden.
Aber wir erfuhren zumindest so viel, dass irgendwelche Reinigungsarbeiten unter Wasser am Rumpf des Schiffes erfolgen würden.
Uns hätte natürlich brennend interessiert, was der eigentliche Grund für diese aufwendige Aktion war, die ja nur einen sehr kleinen Teil des Schiffsrumpfs betraf. Ein paar anhaftende Muscheln unter der Wasserlinie können es wohl kaum gewesen sein.
Hier hatten wir uns nähere Informationen von der Phoenix-Reiseleitung erhofft. Aber in einer Durchsage kurz vor Abfahrt erfolgte lediglich eine Entschuldigung über den schlechten Zustand der Ausflugsbusse, über die Aktivitäten der Taucher wurde kein Wort verloren.
Hierfür – für die fehelende Information (nicht für den Zustand der Ausflugsbusse) – gibt es zumindest ein kleines Waldorf-und-Statler-Bild.
Aber jetzt zum eigentlichen Landgang. Vor 6 Jahren, als wir schon einmal hier mit der ARTANIA festgemacht hatten, konnte man mit einer elektrische Bimmelbahn die ca. 500 Meter lange Pier bequem hinter sich bringen. Aber diesmal war nix mit Bimmelbahn. Die lange Pier ohne ein schattenspendendem Dach musste zu Fuß bewältigt werden. Am Ende der Pier wurde damals von netten Damen in lokaler Tracht kostenlos Obst verteilt und eine einheimische Marimba-Combo spielte folkloristische Weisen. Auch diese touristischen Goodies wurden gestrichen, wir vermuten aus Kostengründen – Nachwehen von Corona.
Mit erlebnisreichen Ereignissen war heute nicht zu rechnen, da wir lediglich die belebte Strandpromenade entlang schlenderten.
Da heute Samstag war, waren hier nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische unterwegs, um sich am Strand und im Wasser zu erholen oder sich an einer der Imbissbuden, Strandbars und Restaurants zu laben.
Wenn solch ein Schriftzug in einem Ort vorhanden ist, kann man sicher sein, dass es auch eine touristische Infrastruktur gibt.
Die vielen Verkaufsstände mit den üblichen Souvenirs interessieren uns, im Gegensatz zu früher, kaum noch, wir sind beinahe immun gegen das Angebot.
Allerdings bat uns ein plüschiges Faultier eindringlich, es doch bitte mitzunehmen. Wir ließen uns erweichen und für stolze 20 US-Dollar ging das Faultier, das ab sofort auf den einfallsreichen Namen “Fauli“ hört, in unseren Besitz über.
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Nach dem Ende unseres vormittäglichen Bummels kehrten wir noch kurz in eine nette Kneipe ein, wo wir schon vor sechs Jahren eingekehrt waren, das “Imperial“.
Damals hat und das Schild „Free WiFi“ angelockt, heute war es eher der Besuch einer Stammkneipe. Denn wir haben ja Internet auf dem Schiff (Flatrate während der gesamten Reise für 699 €!) und mittlerweile auch eine E_SIM, die ein halbes Jahr gültig ist, ein Datenvolumen von 10 GB hat und in fast in allen Ländern der Welt funktionieren soll. Hier in Costa Rica hat es schon mal funktioniert.
Trotzdem ließen wir uns aus alter Gewohnheit das Passwort geben. Ich verrate es hier einmal. Es lautet€: “imperial10“, wurde also vermutlich seit 2010 nicht mehr geändert. Das nenne ich mal nachhaltig!
Das kühle lokale Bier schmeckte nach unserem “Marsch“ unter der heißen Sonne doppelt gut und zischte richtig, als es die Kehle herunterlief.
Am Abend wurde wieder Gegrilltes und diverse Salate an der Kopernikus-Bar angeboten, ein Angebot das wir wieder gerne nutzen.
Es gibt nichts zu berichten. Es sei denn, es wäre von allgemeinen Interesse, dass wir nachmittags in der Kopenikus Bar auf dem Sonnendeck Scrabble gespielt haben und Doris gewonnen hat. Dort hat uns der Food & Beverage Manger, der schon Silvester für den O-Saft für Doris gesorgt hat, einen Drink ausgegeben.
Heute war ein ganz besonderer kulinarischer Tag. Zum Mittagessen gab es Currywurst mit Pommes und am Abend Schnitzel Wiener Art. Wir jubilieren und es fällt mir dazu spontan der Begriff “Proleten-Gala (ganztags)“ ein. 😊
Bei unserer Ankunft in unseren ersten von fünf mexikanischen Häfen um 8:00 Uhr werden wir musikalisch begrüßt.
Das Areal rund um die Pier ist sehr gepflegt, sogar ein Swimmingpool ist für die Kreuzfahrtkäste vorhanden.
Auch hier in Mexico scheinen die Avenida in Ost-West-Richtung und die Calle in Nord-Süd-Richtung zu verlaufen.
Wir verlassen gegen 10;00 Uhr das Schiff und auch das touristische Reservat, um einen Geocache zu heben.
Nach getaner Arbeit betreten wir mutig einen sehr landestypischen gastronomischen Betrieb, um etwas zu trinken.
Dass wir gerne Cola trinken wollten, wurde schnell verstanden, unser Sonderwunsch nach Cola Light oder Cola Zero schon nicht mehr. Also verzichteten wir auf Light und Zero und die junge Wirtin brachte uns 2 Flaschen „Regular“ und hob an die Flaschen mit einem Flaschenöffner zu öffnen. Um eventuelle Komplikationen zu vermeiden, deuten wir an, sie möge innehalten, um zu klären, ob wir mit US-Dollar zahlen könnten, da wir keine Pesos getauscht hatten. Hier begannen die echten Kommunikationsschwierigkeiten, da wir die ausführliche spanische Antwort auf unsere pantomimisch vorgetragene Frage natürlich nicht ansatzweise verstanden.
Also zückte ich mein Smartphone und gab die Frage in die Übersetzungsapp ein und bat die junge Dame (wiederum pantomimisch), die Antwort auf Spanisch einzutippen, was sie auch brav machte. Nur war die Übersetzung wegen einiger Tippfehler sehr kryptisch und lautete in etwa. „Das derartige Bezahlen verursacht Schmerzen.“ Wir interpretierten das zunächst, dass unsere Dollars unerwünscht seien. Aber irgendwie verstand ich dann doch das Wort drei. Wir überreichten also 3 Dollar und der Flaschenöffner wurde wieder aktiviert und wir erhielten unsere Getränke.
Der Bestell- und Bezahlvorgang konnte dann doch glücklich abgeschlossen werden. (Im Hintergrund die junge Wirtin)
Die Irritation rührte wohl daher, dass die Dame versehentlich unter anderem statt Dólar (Dollar) das Wort dolor (Schmerzen) eingetippt hatte.
An Bord sind auch Filmtteams der Produktionsfirma "Bewegte Zeiten". Bisher hat diese Produktionsfirma für die ARD die Doku-Soap "Verrückt nach Meer" gedreht. Die ARD hat die Serie eingestellt, aber der Fernsehsender "VOX" produziert jetzt mit dieser Firma eine ähnliche Serie, wohl in der Hoffnung, dass die Verrückt-nach-Meer-Fangemeinde für gute Einschaltquoten sorgen wird.
Positiv ist hervorzuheben, dass die Filmleute nicht stören und an Bord kaum auffallen und in Erscheinung treten. Das war vor einigen Jahren noch anders. Da wurden auch mal Bereiche gesperrt oder die Filmcrew verjagte Passagiere von den Außendecks, wenn dort gefreht werden sollte.
Am Abend, während eines prächtigen Sonnenuntergangs, legte die ARTANIA ab.
Die Planungsarbeit für den heutigen Landgang gestaltete sich sehr einfach, nämlich „Last procedure as last year“, genauer gesagt wie das Programm vor sechsJahren.
Wir unternahmen damals eine geruhsame exklusive Bootsfahrt in der Bucht von Huatuclo. Danach tranken wir in einer Strandbar am nahegelegenen Strand einen völlig überteuerten O-Saft (5 US-Dollar das Glas).
Genau so wollten wir wieder unseren Tag gestalten.
Wimmelte es damals schon an der Pier von Bootstouren-Anbietern, so war dort heute gähnende Leere.
Lediglich eine Polizistin mit einem Hund, der Lebensmittel erschnüffeln sollte – es ist nämlich streng verboten, Lebensmittel an Land zu bringen - bevölkerte den Anleger.
Da wir wüssten, dass die Ausflugsbötchen nur ein paar Schritte entfernt am Yachthafen liegen, begeben wir uns dorthin. Und tatsächlich, her wurden wir angesprochen, ob wir nicht eine Bootstour unternehmen wollten. Ja, das wollten wir, aber möglichst wieder mit Bruno. Hierzu hatte ich sogar sein Konterfei aufs Handy geladen, ein Bild, dass ich damals aufgenommen hatte. Also zeigte ich das Bild und fragte nach Bruno. Bild zeigen wäre nicht nötig gewesen, Bruno war bekannt und der Touranbieter, der uns eigentlich seine Tour verkaufen wollte, brachte uns freundlich und ohne jeden Groll zu Bruno, der uns natürlich nicht mehr kannte.
Wir einigten uns auf eine einstündige Tour für 60 US-$ (von ursprünglich 80$). Der Preis war in Ordnung, denn damals hatten wir 50 Dollar bezahlt, wie ich meinen alten Reiseunterlagen entnehmen konnte.
Zu unserer Überraschung steuerte Bruno das Boot, die Cecilia nicht mehr selbst, sondern hat hierfür seinen Steuermann. Er selbst kassierte nur den ausgehandelten Betrag und blieb an Land, um weitere Kundschaft zu akquirieren.
Der Segeltuchbaldachin spendete genügend Schatten und die Fahrt gestaltete sich gemütlich wie unspektakulär, genau wie wir uns das vorgestellt hatten.
Auch der bereits erwähnte Orangensaft hatte sich in den letzten Jahren preislich nur sehr verhalten gesteigert, nämlich um 10% auf 5,50 US-$.
Gleich bei der Pier befindet sich ein kleiner, schöner Strand der sowohl von Einheimischen als auch von Touristen genutzt wird.
Eigentlich hätten wir heute in Acapulco festgemacht. Aber wie bereits beschrieben, liegt die gesamte Stadt wegen des Hurrikan Otis im letzten Oktober vollkommen darnieder – eine menschliche und wirtschaftliche Katastrophe.
Im Lauf des Vormittags ließen wir steuerbordseitig (Fahrtrichtung rechts) Acapulco “links“ liegen.
Damit die Leute an diesem Seetag sich nicht langweilten und verhungerten gab es zwei herausragende Ereignisse.
1.
2.
Es wurde am Abend in der Kopernikus-Bar wieder gegrillt.
Allerdings war es sehr windig, sodass sehr viele Plätze freiblieben. Auch wir wollten nicht im Freien unsere Käsekrainer und die Kartoffel mit Sauerrahm verspeisen. Deshalb zogen wir uns einschließlich gefüllten Teller ins Lido-Restaurant zurück.
Manzanillo ist eine Hafenstadt mit ca. 160.000 Einwohnern im mexikanischen Bundesstaat Colima und hat einen der größten Häfen Mexikos.
Zwei unserer fünf Häfen in Mexiko sind für uns Neuland. Manzanillo ist einer davon. Den anderen, Cabo San Lucas, werden wir in zwei Tagen anlaufen.
Wikipedia sagt über die heutige Stadt:
Trotz dieser etwas ernüchternden Beschreibung in Wikipedia hat uns hat der Ort aber außerordentlich gut gefallen.
Wir bummelten die Uferpromenade entlang, vorbei an der ca. 20 Meter hohen Statue „Blue Fish“ und rein die City.
Hier reihen sich Geschäft an Geschäft, meist kleinere Läden, die in ihrer Gesamtheit das touristische Auge erfreuen, auch wenn wir (fast) nichts gekauft haben. Jedenfalls konnte man in richtiges mexikanisches Flair eintauchen.
Unser Weg führte uns zu einer kleinen Leguan-Aufzuchtstation, die Iguanario Archundia.
Hier wimmelt es von den exotischen Echsen, die sich überall frei bewegen können, auch außerhalb des Aufzuchtgeländes.
Phoenix-Kreuzfahrer waren hier ganz dünn gesät. Allerdings tauchte ein Filmteam von „Bewegte Zeiten“ auf um hier mit den gecasteten Protagonisten einige Szenen mit Echse und Mensch zu drehen.
Denn Echsen scheint es hier hervorragend zu gehen, ganz im Gegensatz den Tieren, die in einigen viel zu kleinen, trostlosen Betongehegen gehalten werden.
Wildschweine brauchen doch Auslauf und wollen im Boden wühlen.
Artgerechte Haltung ist das sicher nicht!
Interessant waren auch die Früchte der Ceiba Bäume. Wenn diese von den Bäumen abfallen und auf Betonboden treffen, springen sie wie Flummibälle.
Die Grenzen der Smartphone-Fotografie.
Der starke Kontrast zwischen der grellen Sonnen und dem Schatten lässt keine Details erkennen.
Hier ist das große Freigehege für die Echsen zu sehen. Nicht zu erkennen auf dem Foto sind die zahlreichen Leguane in den verschiedensten Größen und Farben.
Gerne hätte wir auch noch den Schildkrötenpark El Tortugario besucht. Laut Phoenix-Landgangsinformation sollte dieser Park nur 1 Kilometer vom Hafen entfernt sein. Google-Maps hingegen behauptete, dass wir für die Strecke zu Fuß gut 12 Stunden brauchen würden, da der Schildkrötenpark sich in Wirklichkeit mehr als 50 Kilometer Entfernung ist. Wir verzichteten weise auf dies Wanderung, um nicht das Schiff heute Abend zu verpassen.
Die Irritation ist wohl dadurch entstanden, dass die Schildkrötenstation an der Avania Lopez Mateo liegt, das ist eine Straße, die sich eben diese 50 Kilometer von der City bis in einen Außenbezirk von Manzanillo zieht.
Auf dem Rückweg zum Schiff kreuzten wir noch eine kleine Markthalle und kamen gerade noch rechtzeitig kurz vor 14:00 Uhr zum Mittagessen. (Die Restaurants schließen um 14:00 Uhr).
Das war insofern on Vorteil, da heute Halbtagsgala für Gourmet-Banausen war. Es gab warmen Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Schiff. Gegenüber von früher, genügen uns in der Regel Landgangsaktivitäten von wenigen Stunden. Insbesondere bei der großen Hitze kann sich unsere heutige Kondition mit der von vor einigen Jahren nicht mehr messen.
Gegen 18:30 Uhr legten wir ab.
Es ist wahr, wir hatten bei Phoenix tatsächlich entgegen unseren Gewohnheiten einen Ausflug gebucht: “Walbeobachtung in der Bucht von Banderas“ für 139 Euro pro Person.
Den gleich Ausflug hatten wir 2018 schon einmal gemacht und waren begeistert. Mit circa 50 anderen Gästen auf einem Boot mit reichlich Platz hatten wir sehr viele Wale beobachten können.
Das wollten wir unbedingt wiederholen.
Einen Wermutstropfen gab es allerdings. Da unsere Liegezeit nur von 7:00 Uhr bis 13:30 Uhr vorgesehen war, begannen die Ausflüge recht früh.
Für unseren Ausflug sollten sich die Walbeobachter um 8.05 Uhr in der Atlantik-Show-Lounge einfinden, so stand’s im Tagesprogramm geschrieben. Das wiederum bedeutete, dass schon um 6:00 Uhr unser Wecker klingelte, denn wir wollten unsere Gewohnheit nicht aufgeben, ausgiebig zu frühstücken und uns in Ruhe fertig zu machen.
Pünktlich trafen wir in der Show-Lounge ein, wo schon weit über 100 weiterer Walbeobachter Platz genommen hatten. Wie üblich wurden die einzelnen Reihen ausgerufen, sich zu einer bereitstehenden Reiseleiterin oder Reiseleiter zu begeben, das Ausflugsticket vorzuzeigen und sich dann von der ARTANIA zu den Ausflugsbussen oder speziell heute zu den Booten zur Walbeobachtung führen zu lassen.
Boote? Mehrere?
Nein, nur ein Boot stand uns zur Verfügung und das war schon proppenvoll mit Phoenix-Gästen, als wir an der Reihe waren, es zu besteigen. Für uns gab es nicht einmal mehr einen Sitzplatz.
Wir waren enttäuscht und stinkesauer gleichzeitig. Wie soll das gehen, wenn ein Wal gesichtet wird, wenn alles aufspringt und an die Reling will, um zu fotografieren? Das Chaos war vorprogrammiert.
Da kam die Durchsage von einer Phoenix-Mitarbeiterin, dass Ausflügler, die wieder von Bord gehen möchten, das könnten. Der Ausflugspreis würde selbstverständlich erstattet.
Doris und ich waren die Ersten, die das Ausflugsschiff wieder verlassen haben. Ca. weiter 50 Personen taten dies ebenso.
Das Boot war hinterher trotzdem immer noch brechend voll.
Eine Phoenix-Mitarbeiterin notierte von den Walverweigerern die Namen.
Für Buchungen und Durchführung der Ausflüge ist das Phoenix-Bordreisebüro zuständig. Der Leiter dieses Büros sammelt uns ein und ging mit uns zurück Richtung Artania, wo sich Mitarbeiter der Agentur aufhielten, die Phoenix den Ausflug verkauft hatte, denn Phoenix tritt hier lediglich als Vermittler auf.
Dann wurde er laut, sehr laut! Die Agenturleute telefonierten hektisch und sagten irgendwas, was ihn lediglich das Wort “Earlier“ (engl füher) in beeindruckender Lautstärke entlockte.
Anscheinend sollte ein Ersatzboot, das von ihm eingefordert wurde, erst am Nachmittag zur Verfügung stehen, was uns wenig nutzt, wenn wir pünktlich um halb zwei ablegen wollten.
Letztendlich gab es kein Ersatzboot.
Phoenix zahlte zwecks Entschädigung nicht nur den vollen Ausflugspreis zurück, sondern bot den verhinderten Ausflüglern zusätzlich eine kostenlose Walbeobachtung in San Diego am 30. Januar an.
Leider kommen Doris und ich nicht in den Genuss dieses Goodies, da wir ja in San Diego die ARTANIA für ein paar Tage verlassen werden, um nach Las Vegas zu fliegen, um von dort Ausflüge in den Grand Canyon und ins Death Valley zu machen und erst in San Franzisko wieder zur ARTANIA stoßen werden.
Unser eigenes Ersatzprogramm fand in Form eines ausgiebigen Strandspaziergang statt, Der Strand beginnt in unmittelbarer Nähe des Anlegers und zieht sich kilometerweit entlang der Bucht.
Natürlich liefen wir nicht um die gesamte Bucht, sondern machten irgendwann einen Schlenker nach links, um in einem Bogen zurück zur ARTANIA zu gelangen.
Nach dem Wal-Debakel konnte uns die ARTANIA mit dem restlichen Tagesprogramm auch nicht besonders aufheitern. Weder die Austernparty in Harry’s Bar um 17:30 Uhr noch das Gala-Abendessen konnten uns als Stimmungsaufheller dienen.
Und zum Gold- und Silber-Cocktail waren wir sowieso nicht eingeladen, weil wir nur Holzklasse fahren. Gold- und Silbergäste sind Passagiere in den teureren Balkonkabinen (Silber) und seht teuren Suiten (Gold).
Nein, aus diesen Zeilen spricht wirklich keinerlei Neid, ich wollte es nur spaßeshalber nicht unerwähnt lassen. (Außerdem bekommt man vom Sekt leicht Sodbrennen.)
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