Phoenix in Bonn hat auf seiner Internetseite „Wo ist die ARTANIA heute“ endlich wieder Alex Zinkovskyi als Kapitän eingesetzt, nachdem seit Funchal (27.12.2023) dort ein Burkard Müller gelistet wurde.
Selbst auf der ARTANIA hielt sich bei einigen Passagieren tatsächlich das Gerücht, man hätte über Nacht den guten alten Alex abserviert.
Ansonsten “ Business as usual“.
Bald wird sie abgebaut werden, die kleine nostalgische elektrische Eisenbahn. Sie dreht unermüdlich ihre Runden im Foyer der ARTANIA unter dem großen Weihnachtsbaum.
Hier könnte der Tagesbericht eigentlich zu Ende sein, aber …
Als wir am Abend nach dem Besuch in Harry’s in unsere Kabine kamen, roch es dort penetrant nach Benzin, Lösungsmittel, Farbe – so irgendwas in der Richtung.
Unangenehme Gerüche, seien sie fäkal oder nach Essen oder nach sonst irgendwas, rühren daher, dass die Luftansaugung für das Klimasystem eines Kabinenbereichs von irgendwoher „schlechte“ Luft ansaugt, diese abkühlt und in die Räume verteilt.
Irgendwann, wenn man sich beschwert hat, wird Abhilfe geschaffen, wahrscheinlich dadurch, dass die Ansaugstutzen anders positioniert werden oder die Quelle des Gestanks beseitigt wird.
Also statt ins Bett zu gehen und vor dem Schlafen noch gemütlich etwas zu lesen, tätigten wir einen Anruf an der Rezeption, um unser Leid zu klagen. Der nette Herr am anderen Ende der Leitung versprach uns, dass gleich vom Housekeeping jemand vorbeikäme und sich kümmern würde.
Als gleich nach einer Viertelstunde noch niemand vorbeigekommen war, riefen wir erneut an. Diesmal war eine Dame am Telefon und meinte, da käme sicher gleich jemand, vielleicht so in 10 Minuten. Ich werde gerne ärgerlich, wenn man mir Informationen gibt, die nicht auf Erkenntnissen beruhen, sondern einfach so daher geplappert werden. Ergo – ich wurde ärgerlich!
Nach einer knappen halben Stunde kam tatsächlich jemand vom Housekeeping, schnüffelte etwas und bestätigte einen „bad smell“. Was machen eigentlich Leute bei so einem Problem, wenn der Ansprechpartner kein Deutsch spricht, und sie kein Englisch sprechen?
Wir mit unserem rudimentären Schulenglisch hatten noch genug Probleme, uns mit dem Housekeeping-Mitarbeiter zu verständigen. Er nuschelte etwas, was wie eine Erklärung für den Geruch sein könnte und wie man das Problem löst. Wirklich verstanden haben wir ihn auch nicht.
Aber wir verstanden wenigsten so viel, dass er uns für die Nacht eine Ersatzkabine zu Verfügung stellt.
So zogen wir mit den wenigen für die Nacht notwendigen Utensilien um, in eine Kabine nur ein „paar Häuser“ weiter.
Als wir am nächsten Morgen in unsere Kabine zurückkehrten, war der Geruch tatsächlich verschwunden.
Die Seetage finden wir Klasse, insbesondere da das Schiff Südwest-Kurs fährt und fast jeden Tag bzw. jede Nacht die Uhr um eine Stunde zurückgestellt wird. So bekommen wir genügend Schlaf und sind am anderen Tag fit genug, um diesen mit entspannenden Tätigkeiten, wie Lesen, Faulenzen, Essen und Blogschreiben zu verbringen.
Aber wenn wir übermorgen in Bridgetown/Barbados an Land gehen werden, ist dieses Lotterleben erst einmal vorbei, denn dann sind die Seetage ganz rar gesät.
Um nicht in eine Stresssituation zu geraten, nahmen wir am Vormittag weder aktiv noch als Zuschauer an der Bordolympiade teil.
Der Abend war geprägt von zwei Events:
1. Weltreise-Dinner für die Gäste, die die gesamte Weltreise an Bord sind
2. Artania BBQ - Es gibt Leckeres vom Grill
Der frühe Vogel ...
Um 18:00 sollte das BBQ losgehen.
Bereits mehr als eine halbe Stunde vor dem Beginn wurden die ersten Plätze eingenommen.
Als wir zu unserer gewohnten Abendessenszeit um 19:30 Uhr ankamen, gab es genügend freie Plätze.
Von den zurzeit knapp 1000 Passagieren an Bord sind 360, die die gesamte Weltumrundung mitfahren. Für diese Klientel wurde das Weltreise-Dinner angeboten und das ist Gala-Essen-Total.
Wer uns kennt, weiß, dass das nicht unser Ding ist und so fiel uns die Entscheidung leicht, uns für das BBQ in der Korpernikus-Bar zu entscheiden, wo die großen Holzkohlegrills angeschmissen wurden auf denen Steaks und Bratwurst zubereitet wurden. Daneben bot ein großes Buffet Beilagen und Salate aller Art, vor allem Pellkartoffeln mit Sauerrahm, so richtig nach unserem Geschmack.
Wir hatten uns die Speisekarte vom gestrigen Weltreise-Dinner besorgt und festgestellt, dass unsere Entscheidung, das BBQ dem Dinner vorzuziehen, richtig war.
Jetzt wird bestimmt der ein oder andere verständnislos den Kopf schütteln. Aber der Kopfschüttler muss wissen, dass sowohl Doris als auch ich ausgesprochene Gourmet-Banausen sind.
Die Stimmen, die wir zu dem Weltreise-Dinner gehört haben, waren positiv bis begeistert.
Einzig um den angebotenen Wein tat es mir ein wenig leid, denn der war um Klassen besser als der gewöhnungsbedürftige Tischwein aus dem Tetrapak, der kostenlos zu den Mahlzeiten ausgeschenkt wird. Ich habe dem Tetrapak-Wein schon lange die Freundschaft gekündigt und trinke lieber Wasser zum Essen, das ist wenigstens geschmacksneutral.
Heute wurde neben dem „normalen“ Mittagessen in den Restaurants zusätzlich in der Kopernikus-Bar eine „Una típica paella criolla!“ angeboten.
Leider wieder nicht unser Fall, aber wie die Fotos zeigen, stellen die Schiffsköche und das Servicepersonal einiges auf die Beine.
Wie schon so, oft klang der Tag am Abend in Harry's Bar bei einem Buch (E-Book) und einem Hefeweizen aus.
Statt wie geplant um 9:00 Uhr legten wir schon um 5:00 in der Frühe an. Der Grund war eine „medizinische Ausschiffung“, deshalb ist der Kapitän ein paar Knoten schneller gefahren, damit eine Patientin möglichst schnell an Land in ein Krankenhaus gebracht werden kann.
Neben der ARTANIA lag die AVIRA der Reederei P&O Cruises, ein riesiger Dampfer für mehr als 5.000 Passagiere.
Das großflächige Passagierterminal ist auf solche Schiffsgrößen konzipiert, hier konnten die Menschenmassen wimmeln und vom Kitsch-Andenken bis zum Briliant-Colllier alles kaufen.
Das kostenlose WiFi wurde gerne und viel genutzt, sowohl von den Passagieren als auch von der Crew.
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg in die ca. 2 Kilometer entfernte City, vorbei an knapp hundert Taxen und Mini-Vans, auf die von speziellen Dispatchern die Leute verteilt wurden, die in die Stadt oder zu einem der Strände gebracht werden wollten oder sich für eine Inselrundfahrt entschieden hatten.
Die Preise waren saftig. So kostet z. B. die Fahrt in die nah gelegene City 10 US-Dollar pro Person – nicht pro Wagen.
Der Weg in die Stadt über die hübsche Promenade war anstrengend, denn wir waren die Hitze – so um die 30° - (noch) nicht gewöhnt.
Wenn man aber in ein Geschäft oder Supermarkt ging, zog man sich besser eine Jacke über, denn dort schlug einem ein eisiger Wind aus der Aircondition entgegen.
Wir statteten dem Strand nur eine kurze Stippvisite ab, denn dort war Schatten äußerst rar.
Auf Barbados ist der Barbados-Dollar die offizielle Währung. Der Barbados-Dollar ist fest an den US-Dollar gekoppelt und zwar im Verhältnis 2:1, d.h. 2 Barbados-Dollar = 1 US-Dollar.
Zurück am Terminal bzw. vor dem Terminal befand sich eine Snackbar. Laut Preistafel sollte eine Cola 3 Dollar kosten. Ich ging davon aus, dass es sich hierbei um Barbados-Dollar handelt, schließlich waren wir ja auf Barbados. Aber weit gefehlt, ich musste für 2 Flaschen Cola (0,5 l) 6 US-Dollar berappen oder alternativ 12 Barbados-Dollar. Das vermeintliche Getränkeschnäppchen war leider keines. Wie dumm auch von mir anzunehmen, dass es in und um das Passagierterminal Schnäppchen geben könnte.
Jetzt war das nicht allzu viel, was ich über Barbados zu berichten wusste, aber vielleicht können ja die Flippers etwas mehr Hintergrundinformation liefern?
Was aber sicher interessanter als die Colapreise auf Barbados ist, sind für einige der Blogleser unsere ersten Erfahrungen mit E-Sim-Karten, die wir hier gemacht haben.
Auf das Thema E-Sim-Karten sind wir zufällig gestoßen. In einem Facebookbeitrag in einer der Kreuzfahrer-Gruppen wurde auf diese Möglichkeit hingewiesen und Doris hat sich in diese Thematik eingearbeitet.
Hier nun unser Erfahrungsbericht, ob und wie das Ganze funktioniert. (Vorsicht, jetzt folgt ein längerer, technischer Beitrag. Wer sich nicht dafür interessiert, am besten gleich weiterscrollen.)
Es war bisher nicht so ohne weiteres möglich im außereuropäischen Ausland kostengünstig mit dem Smartphone ins mobile Internet zu gehen. Hierzu musste man nämlich vor Ort in einem entsprechen Laden sich eine Prepaid SIM-Karte besorgen und diese in den Kartenschacht des Smartphones stecken und erst dann konnte man internetmäßig lossurfen.
Mittlerweile haben die neueren Smartphones eine eingebaute Hardwarekomponente, die das Einstecken einer Sim-Karte in den entsprechenden Einschub überflüssig macht.
Stattdessen kauft man sich eine ein E-Sim-Karte. Das ist nichts anders als eine Datei, die man herunterlädt und die sich in die besagte Hardwarekomponente einnistet. Anschließend verhält sich das Smartphone so, als hätte man eine Prepaid-Sim-Karte eingesteckt, mit den Möglichkeiten des gewählten und gekauftem Tarifs. Der Tarif legt ja unter anderem die Menge des Datenvolumens und die Gültigkeitsdauer fest (z.B. 4 Gigabyte pro Monat).
Jetzt haben Doris und ich aber kein so modernes Smartphone, das schon die E-Sim-Mimik beherrscht. Aber auch dafür gibt es eine technische Lösung.
Für den Einschub, der eigentlich für eine „normale“ Sim-Karte vorgesehen ist, kann man eine spezielle Karte kaufen, die das Smartphone dahingehend aufmotzt, dass es E-Sim-Karten, also rein virtuelle Sim-Karten aufnehmen kann. Dazu muss natürlich vorher die „normale“ Sim-Karte aus dem Schacht entnommen werden, damit die Aufmotz-Karte, wie ich dieses Ding mal benennen möchte, eingeschoben werden kann.
Jetzt kann das Telefon erstmal weder telefonieren noch kann es über den Mobilfunk ins Internet gehen.
Die Provider der normalen Sim-Karten bieten jedoch an, die physikalische Sim-Karten gegen eine gleichwertige E-Sim-Karte einzutauschen (gegebenenfalls für eine kleine Gebühr).
Ich bekomme also eine Datei zur Verfügung gestellt, die ich herunterladen kann und die von der Aufmotz-Karte „eingesaugt“ wird.
Jetzt kann mein Handy genau das, was es vorher auch schon konnte. Aber nun kommt der eigentliche Clou. Die Aufmotzkarte kann mehrere verschiedene E-Sim-Karten gleichzeitig „einsaugen“. So kauft man sich entweder vor oder auch während des Urlaubs eine E-Sim-Karte für das entsprechende Land und die Aufmotzkarte saugt auch diese E-Sim-Karte ein. Jetzt kann über eine zur Aufmotz-Karte zugehörige App zwischen den beiden E-Sim-Karten hin- und hegerschalttet werden, je nachdem, welche man gerade nutzen will, also zu Hause die Heimat-E-Sim-Karte und im Urlaub die Auslands-E-Sim-Karte.
Jetzt wird es sogar noch komfortabler, denn es gibt E-Sim-Karten, die gelten gleich für mehrere Länder. So hat Doris, um diese Mimik mal auszuprobieren sich eine E-Sim-Karte gekauft, die für mehrere Länder/Inseln in der Karibik funktioniert. Für diese E-Sim-Karte gelten folgende Konditionen und Einschränkungen:
Die Aktivierung hat nicht auf Anhieb geklappt, weil wir einen speziellen Punkt in der Gebrauchs- und Installationsanweisung der E-Sim-Karte (in Deutsch!) nicht beachtet hatten.
Es geht um eine spezielle Einstellung im Smartphone (Samsung Android). Hier musste unter:
Einstellungen → Verbindungen → Mobile Netzwerke → Zugangspunkte → Hinzufügen
ein neuer “APN“ (Access Point Name) eingetragen werden
und zwar genau so:
Dieser Eintrag muss dann noch ausgewählt werden und schon klinkt sich das Smartphone ins Internet ein.
Für die E-Sims gibt es unzählige Anbieter mit den unterschiedlichsten Tarifoptionen, Gültigkeitsbereichen (Länder), Gültigkeitsdauern und Datenvolumina und der Möglichkeit auch zu telefonieren.
Hier noch schnell einige weitere Details sowohl zur Aufmotz-Karte als auch zur gekauften E-Sim-Karte
Die Aufmotz-Karte wurde bei https://esim.me/ gekauft. Hier findet man die verschiedensten Lizenzvariationen bezüglich der Nutzungsmöglichkeiten der Aufmotz-Karte.
Ich habe mich für die Variante Multi entschieden, mit bis zu 5 E-Sim-Profilen für knapp 50 Euro. (Die Anzahl der Profile ist gleichbedeutend mit der maximal möglichen Anzahl der gleichzeitigen Aufnahme von E-Sim-Karten.)
Die E-Sim-Karte haben wir bei https://www.airalo.com/de gekauft. Sie hat 15 US-$ gekostet und konnte problemlos via PayPal oder Kreditkarte bezahlt werden.
Grenada ist ein Inselstaat von übersichtlicher Größe, von der Nord- zur Südspitze sind es etwa 28 Kilometer und von der West- zur Ostseite ca. 13 Kilometer.
Genauso übersichtlich ist der öffentliche Nahverkehr mit seinen neun Buslinien. Das weckte den Plan, mit den Öffis ein wenig über die Insel zu gondeln.
Im Internet fand Doris eine ausgezeichnete ausführliche deutsche Beschreibung über das Busfahren auf Grenada. (https://www.my-travelworld.de/grenada/minibus-sammeltaxi-grenada/)
Unserer Reisepläne sahen in etwa so aus:
Von St. George’s aus mit der Linie 6 (grüne Linie) zunächst bis Grant Etang. Dort befindet sich mitten in einem Nationalpark ein schöner Kratersee.
Von dort dann weiter mit der Linie 6 bis an die Ostküste nach Grenville. Dort kann man in die Linie 5 (orange Linie) umsteigen und bis zur Nordspitze der Insel fahren und von dort mit der 5 (blaue Linie) zurück nach St. George’s.
Gegen 10:00 verließen wir die ARTANIA.
Das Cruise Passenger Terminal war noch etwas größer als das gestern auf Barbados, mit noch mehr Läden und Schmuckgeschäften.
Es gab dort auch eine Tourist-Information, wo wir einer netten Dame unsere Reisepläne mit den Bussen unterbreiteten. Sie riet uns allerdings von der Fahrt um die Nordspitze ab, da wir es eventuell nicht rechtzeitig zum Schiff schaffen würden, schließlich sei heute Samstag und da führen die Busse nicht ganz so häufig.
Dazu muss man wissen, dass es keine Fahrpläne gibt und die Busse, es sind alles Mini-Busse, nach Bedarf fahren. Die Busse fahren am Startpunkt einer Linienstrecke außerdem erst dann los, wenn sie voll sind und zwar richtig voll.
Die Dame von der Tourist-Information riet uns als Alternative von Grenville aus besser mit der 2 (rote Linie) über die Südspitze der Insel zurück nach St. George’s zu fahren. Der Fahrpreis liegt etwa bei 3 US-$ für eine Strecke. Wenn man zwischendurch aussteigt, wie wir etwa in Grand Etang und mit einem späteren Bus weiterfährt, muss man allerding neu löhnen.
Ausgerüstet mit diesen Infos begeben wir uns zum nur wenige Gehminuten entfernten Busterminal. Dort waren die Bussteige gut beschildert und wir fanden problemlos unsere Linie 6.
Es dauerte nicht lange, dann war der Kleinbus voll. Alle Sitze und Notsitze und auch die beiden Plätze neben dem Fahrer waren belegt und somit konnte es losgehen.
Der Fahrer fuhr sehr zügig, aber auch diszipliniert. So schnitt er die Kurven nicht, sondern fuhr sie sauber aus.
Dadurch kam es auf der schmalen kurvenreichen Straße zu keinen Problemen mit dem Gegenverkehr, weil sowohl unser Fahrer als auch der Entgegenkommende jeden Zentimeter des linken Fahrbahnrandes ausnutzten (Linksverkehr!).
Besonders beeindruckend war die Disziplin der Fahrgäste. Beim Aus- und Zusteigen an den Haltestellen findet jedes Mal ein Menschen-Tetris statt, zum Teil dirigiert durch den Conductor, einer Art Schaffner, Kassierer und Ordner in Personalunion.
Wenn alle Plätze besetzt sind, muss der Conductor stehen. Dafür benötigt er lediglich eine freie Stellfläche von 15x15 cm2 bis 20x20 cm2 (je nach Schuhgröße).
Dieses Menschen-Tetris läuft jedes Mal ruhig und gesittet ab.
Wenn z. B. jemand aus der letzten Reihe aussteigen will, müssen zuerst die Fahrgäste auf den Klappsitzen aufstehen und den Bus verlassen, damit auch der Aussteiger den Bus verlassen kann. Dann steigen die Klappsitz-Leute wieder ein, ohne dass es jetzt einen Run auf den freigeworden Platz gibt, falls dieser ein richtiger Sitz ist und kein Notsitz.
Uns selbst in einem vollen Bus passt immer noch einer rein. Dann teilen sich eben drei Leute zwei Sitze.
Eine Mutter mit Kind benötigt nur einen Sitz, da das Kind auf den Schoss genommen wird. Eine Mutter mit zwei Kindern benötigt ebenfalls nur einen Sitz, weil Kind Nummer zwei von einer Sitznachbarin oder einem Sitznachbarn auf den Schoß genommen wird.
Bezahlt wird beim Aussteigen, entweder an den Fahrer oder an den Conductor. Zwar hatten wir keine einheimische Währung im Portemonnaie, konnten aber problemlos mit US-Dollar bezahlen. Der Fahrpreis wurde grob geschätzt und belief sich zwischen 2,50 Dollar und 3,00 Dollar pro Person und Teilstrecke. Das waren auch die Preise, die uns die nette Dame bei der Tourist-Information genannt hatte.
Wir beherzigten auch deren Warnung, dass die Fahrt über die Nordspitze der Insel an Samstagen sehr lange dauern kann. So setzten wir unsere Fahrt nach einem kleinen Rundgang durch Grenville mit der Linie 2 fort, die um die Südspitze herum zurück nach St. George’s führte.
Hier brauchte es etwas Geduld, da es ca. eine halbe Stunde dauerte, bis der Bus voll war und losfahren konnte.
Zwar gibt es Haltestellen, aber der geschätzte Fahrgast kann auf der Strecke an jedem beliebigen Punkt aussteigen. Er bittet durch ein paar Klopfzeichen an der Scheibe oder an der Busdecke, der Fahrer möge bitte anhalten und dann tut er das auch. Ebenso kann der Bus auch auf freier Strecke durch Handzeichen angehalten werden, wenn jemand zusteigen möchte.
Neben der Erfahrung, wie man auf Grenada mit den Öffis fährt, konnten wir natürlich während der Fahrten die üppig grüne Landschaft bewundern und genießen.
Wir waren übrigens auf allen Fahrten die einzigen Weißen im Bus.
Der Höhepunkt dieses Tages war die Übergabe des Wunschweihnachtsbaums an Neptun.
In der Vergangenheit war es so, dass der Baum mit den Zetteln, auf denen die Passagiere ihre Wünsche artikuliert hatten, ins Meer geworfen wurde, sodass Neptun dann die einzelnen Zettelchen einsammeln musste, um im Anschluss die einzelnen Wünsche zu bearbeiten und nach Möglichkeit zu erfüllen.
Mich würde jetzt schon mal interessieren, wie der Bordpfarrer diesen heidnischen Brauch bewertet. 😊
Allerdings ist es seit dem letzten Jahr nicht mehr erlaubt, den Baum ins Meer zu werfen, da er im Wasser eine Gefahr für kleine Boote, wie etwa Segelyachten, darstellen würde.
Die Phoenix-Leute ganz in schwarz (wegen des baldigen Verlustes des Weihnachtsbaums) beim abklauben der Wunschzettel.
Auf Grund dieser Verordnung mussten die Phoenix-Leute jetzt selbst alle Zettel wieder vom Baum abmachen, während Neptun ob der Entbindung von dieser Aufgabe wahrscheinlich frohlockte.
Wie die Lemminge folgte die nicht geringe Anzahl der Schaulustigen der Baumpprozession durchs Schiff.
Jedenfalls wurde der nun nackte Baum in einer Trauerzeremonie durchs Schiff getragen und nadelte das Treppenhaus und das Außendeck voll, ehe er irgendwo unten im Bauch des Schiffes deponiert wurde, um im nächsten Hafen regelkonform entsorgt zu werden.
Über das Schicksal der Wunschzettel ist mir leider nichts Näheres bekannt, da ich dem Drang, der Trauerzeromonie durch das gesamte Schiff zu folgen, widerstanden habe.
Beim Frühstück bunkerten wir einige Scheiben Brot, um sie auf unserem Landgang mitzunehmen, Nein, nicht als Wegzehrung, sondern für Fische, die uns mehr oder weniger persönlich bekannt sind.
Dies ist unser dritter Aufenthalt in Oranjestad und unsere Spaziergänge dort führten uns die beiden letzten Male unter anderem zum Renaisssance Beach Resort am Yachthafen, eine wunderschöne Hotelanlage.
Dort auf einem kleinen Steg kann man Krebse und Fische beobachten. Wenn man dann noch das mitgebrachte Brot an die Fische verfüttert, kommt richtig Leben in das Gewässer. Auch einige Möwen gesellen sich dazu und stibitzen ihren Anteil.
Neben dem bereits erwähnten Getier kann man rund um das Ressort auch auf Leguane und Pelikane treffen.
Die Ente war sehr zutraulich, fast schon anhänglich..
An der Poolbar des Ressorts machten wir Rast.
Auch hier sonnte sich ein Leguan, der anscheinend fest zum Hotel gehörte. Er war überhaupt nicht scheu und zog sich nicht zurück, wenn man sich ihm näherte.
Er ließ sich demzufolge weitaus besser fotografieren als seine Genossen in freier Wildbahn.
Nach Absolvierung unseres traditionellen „animalischen“ Pflichtprogramms wollten wir uns die populären Strände Arashi Beach und Eagle Beach anschauen und dort einen Strandspaziergang machen und ein wenig die Füße in das warme Wasser des Karibischen Meeres stecken.
Mit dem Linienbus fuhren wir an die Nordspitze von Aruba zum Arashi Beach.
Von dort fuhren wir wieder zurück zur Artania mit einem Zwischenstopp am Eagle Beach.
Am Nachmittag waren wir wieder an Bord.
Obwohl die ARTANIA erst um 23:00 Uhr ablegen sollte, starteten wir keine weiteren Aktivitäten mehr an Land. Vielmehr machten wir es uns auf dem Schiff gemütlich.
Die Insel Curaçao ist autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande.
Die Sehenswürdigkeiten von Willemstad, der Hauptstadt von Curaçao, sind die pastellfarbene Kolonialarchitektur und die hölzerne Königin-Emma-Pontonbrücke.
Da wir das schon kennen und auf JPGs gebannt haben, fiel uns der Entschluss leicht, heute nur ein Minimalprogramm zu absolvieren und unsere Nasen nur mal kurz in die nähere Hafenumgebung zu stecken.
Die auf der ARTANIA angebotenen geführten E-Bike-Touren werden sehr gut angenommen und sind fast immer ausgebucht.
Rund um den Anleger tummelten sich die üblichen Tour-Anbieter und Souvenirgeschäfte.
Hiermit bin ich mit meiner Tagesberichterstattung schon am Ende.
Es ist das erste Mal, dass der Hafen von Santa Marta von einem Phoenixschiff angelaufen wurde.
Wir machten gegen 13 Uhr an der Pier von Santa Marta fest. Im Normallfall wären wir gleich nach dem Mittagessen von Bord gegangen, um ein wenig in der Stadt herumzustromern.
Da aber die ARTANIA erst um 21:00 Uhr Santa Marta wieder verlassen würde, schlugen wir dem heiß-schwülen Wetter (30° im Schatten, über 40° in der Sonne) ein Schnippchen.
Wir verließen das Schiff erst gegen 16:30 nach der Kaffeestunde.
In der Landgangsinformation von Phoenix war folgende Warnung nachzulesen:
Halten Sie sich bitte nur in touristisch erschlossenen Bereichen der Stadt auf und erkunden Sie die Stadt nicht allein! Lassen Sie Wertgegenstände u. Original-Ausweisdokumente etc. an Bord! Tragen Sie keinen auffälligen Schmuck, schützen Sie sich vor Taschendieben und nehmen Sie bitte auf gar keinen Fall Päckchen oder ähnliches an!
Es gab einige Passagiere, die auf Grund dieser Warnung auf einen Landgang verzichteten.
Da gleich am Hafenausgang die belebte und touristisch erschlossene Esplanade, die Uferpromenade, anschloss und es von dort nur wenige Schritte in die Altstadt waren und wir uns auch kein Zubrot als Drogenschmuggler verdienen wollten, hatten wir wenig Bedenken, auf eigene Faust loszuziehen.
An der Esplanade befanden sich einige kleine Sandstrände, die auch gerne von der einheimischen Bevölkerung genutzt wurden.
Wir freuen uns immer, wenn wir bei unseren Landgängen auf Phoenix-Gäste treffen, die an einem geführten Ausflug teilnehmen. Das gibt uns das beruhigende Gefühl, mit unserer eigenen Route nicht ganz verkehrt zu liegen.
Der Kauf einer leichten Baumwollbluse scheiterte an der Preisforderung der Ladenbesitzerin. 95 US-Dollar erschienen uns dann doch ein wenig zu hoch.
Ob nur einfach die Preisvorstellung unverschämt hoch war oder beim Umrechnen von Kolumbianischen Pesos in US-Dollar versehentlich dass Komma verrutscht war, lässt sich im nachhinein nicht mehr feststellen.
1 US-Dollar = 3911 Pesos
Am Abend, als wir Harry’s Bar gerade verließen mit Zielrichtung Kabine und Bett, war gerade in der Show-Lounge die beliebte Crew-Show zu Ende gegangen.
Vor der Lounge versammelten sich die Crewmitglieder, die alle ihren Auftritt gehabt hatten und präsentierten noch eine richtig stimmungsvolle Gesangseinlage, begleitet von einem Gitarristen mit einer Westerngitarre.
Die Sänger hatten sichtlich Spaß.
Das Medley, das sie zum Besten gaben, bestand aus drei Stimmungshits (gerne auch zum mitsingen =
- La Bamba
- Twist And Shout
- Hey Baby
Das Ganze musste auf Grund des Erfolges noch zwei mal wiederholt werden.
Wir waren nicht die Einzigen, die ihr Vorhaben, ins Bett zu gehen, verschoben haben.
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