Der Inselstaat Hawaii ist der 50. Bundesstaat der USA und trägt den Beinamen „Aloha State“.
Wir werden in den nächsten fünf Tagen vier von den größeren hawaiianischen Inseln besuchen.
Den Anfang macht diejenige Insel, die dem gesamten Archipel den Namen gibt, nämlich Hawaii mit dem Beinamen Big Island. Die Hauptstadt von Big Island ist Hilo, mit 44.00 Einwohner. Und Hilo war unser erstes Ziel auf Hawaii, das wir nach fünf erholsamen Seetagen um 7:00 am Morgen erreichten.
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Hawaii, oft besungen, ein exotisches Traumziel, jedoch der Hafen unterschied sich erst mal in nichts von den vielen anderen Containerhäfen auf der Welt.
Nachdem wir gegen 10:00 Uhr das Schiff verlassen hatten, nahmen wir vor dem Terminalgebäude auf einer Bank erst einmal Platz, um auf den Smartphones den aktuellen Standort zu speichern, damit wir auch auf alle Fälle wieder selbstständig zurückfinden können. Dies ist jedes Mal unsere erste Aktivität bei unseren Landgängen.
Als wir also da so sitzen, kam aus dem Nichts ein unheimliches Grollen und die Erde fing an zu beben. Das Ganze dauerte nur geschätzte 3-4 Sekunden, aber so etwas Gruseliges will man nicht noch einmal erleben. Wir sprangen auf, um uns von dem Gebäude zu entfernen, aber da war der Spuk ja schon vorbei.
Eine uniformierte Dame von der Hafen-Security wurde allerdings ein wenig hektisch und rief etwas von einem Tsunami.
Sie telefonierte und beruhigte sich dann wieder. Die zwei Damen von der Phoenix, die Ausflügler für die vormittäglichen Heli-Flüge in die bereitstehenden Großraumtaxis lotsten, schien das alles nicht zu interessieren. Auch den Phoenix-Gästen, die sich gerade vor dem Terminalgebäude aufgehalten hatte, schien das kleine Erdbeben und der erwähnte Tsunami-Ruf am A… vorbeigegangen zu sein.
Wir jedoch befragten die Frau von der Security, was denn Sache sei. Sie erklärte, dass sie bei der Tsunami-Warn-Station angerufen hätte und diese hätte Entwarnung gegeben, das Beben hätte keine Tsunamiwelle ausgelöst.
So beruhigt konnten wir unser Tagwerk beginnen.
Wir hatten für den frühen Nachmittag einen Hubschrauberflug gebucht. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, gingen wir auf Geocache-Suche.
Wir wurden von der Geo-Cache-App zu einem kleinen Park geroutet, an dessen Rand sich ein Lavafeld befand, das zum Meer abfiel. Hier war schon eher das erwartete Hawaii als am Hafen.
Um zum Flughafen zu kommen, bestellten wir uns per Smartphone ein Uber-Fahrzeug. Jetzt zeigte sich deutlich der Nutzen unserer E-Sim-Karte. Denn um ein Fahrzeug zu bestellen, braucht man Internet. Die App versprach, dass der Wagen in 3 Minuten da sei und die Fahrt 14 Dollar kosten würde. Und genau so war es.
Allzu weit war der Weg zum Heli-Port nicht. Der Counter und die Abflughalle der beiden Heliflug-Anbieter, „Safari“ und „Blue Hawaiian“ war hausbacken und sehr übersichtlich. 😊
Wir hatten bei Safari über die Internetplattform „GetYourGuide“ gebucht und kamen dabei viel preiswerter weg, als wenn wir den Flug über das Phoenix-Ausflugsbüro gebucht hätten.
Verständlich, dass es bei Phoenix teurer sein muss. Zum einen bucht Phoenix selbst über eine Agentur, somit wollen und müssen sowohl Phoenix als auch die Agentur auch daran verdienen.
Der Heli war für 6 Passagiere plus den Piloten ausgelegt. Mit uns flogen noch 3 weitere Damen. Diesmal war der „Kauf“ der Vordersitze, wie in Las Vegas, nicht möglich. Zwar hatten Doris und nicht das Glück für die beiden Plätze neben dem Piloten auserkorene zu werden, aber zu dritt in der hinteren Reihe, die für 4 Personen vorgesehen ist, war es sehr komfortabel und vor allem die Sicht war völlig in Ordnung. Vorne sitzend hätten wir sicher die Note 1+ für die Sicht vergeben, aber hier hinten war es immer noch eine sehr gute 2.
Der Flug über die erkalteten Lavafelder und die (zurzeit inaktiven) Vulkane war natürlich grandios.
Der Pilot kannte von jedem Vulkan den (hawaiianischen, für uns nicht merkbaren) Namen und konnte darüber informieren, wann er zuletzt ausgebrochen war, und ob der Lavastrom Schaden angerichtet hatte oder eben nicht.
Der Flug dauerte eine knappe Stunde
Für die Rückfahrt bestellten wir wieder ein Uber-Fahrzeug. Diesmal wurde der Fahrpreis mit 27 Dollar angekündigt, für fast die gleiche Strecke beinahe das doppelte wie auf der Hinfahrt. Aber die Alternative wäre Laufen gewesen.
Wie wir später in den Uber-Bedingungen nachlesen konnte, richtet sich der Fahrpreis unter anderem auch nach Angebot und Nachfrage. Das erklärt die Preiserhöhung. Aber der Ablauf war der Gleiche wie auf der Hinfahrt. Nach wenigen Minuten war der Fahrer da, der Fahrpreis wurde von der App via Paypal abgebucht und wir kamen nach dem erlebnisreichen Flug wieder wohlbehalten auf der ARTANIA an.
Maui ist mit einer Fläche von 1883 km² die zweitgrößte Insel des Archipels Hawaii.
Kahului ist mit rund 28.000 Einwohnern die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum der Insel.
Große Pläne hatten wir für heute nicht. Fußmarsch zum örtlichen Einkaufszentrum, denn Doris braucht dringend eine neue Hose für die Landgänge.
Das bisherige Beinkleid, gekauft im August 2013 in England, das sie die letzten 11 Jahre durch die Welt begleitet hat, hat sich nach und nach aufgelöst.
Konnte bei der letzten Reise und auch heuer, der Bordschneider noch die Lebenszeit der Hose verlängern, war irgendwann mal dann doch endgültig Schluss - eine reisetechnische Katastrophe!.
Der Weg aus dem Hafengelände war gewöhnungsbedürftig, lang und mit Stacheldraht gegen Abkürzungsversuche geschützt.
Am Einkaufzentrum war allerdings lediglich der Supermarkt geöffnet, die anderen Geschäfte, auch das Bekleidungsgeschäft, hatten geschlossen. Grund war das chinesische Neujahrfest – das Jahr des Drachens -, das rund um das Einkaufszentrum hunderte, wenn nicht sogar tausend und mehr Menschen angelockt hat.
Es gab Essensstände, Kunsthandwerk und auf einer Bühne die Tanzvorführung zweier Drachen.
Den Rhythmus für den Drachentanz gaben eine riesige Trommel und diverse Percussion-Geräte vor und das mit einer unglaublichen Lautstärke, die normalerweise den stärksten Drachen umhaut.
Viel zu sehen bekamen wir allerdings nicht, denn die Bühne war nicht sehr hoch und die Menschen davor waren viele.
Auf unseren Weg durch das bunte Treiben sahen wir einen Laden, indem sich Leute zusammen mit einem bunten Drachen aus Pappmaché und Buntpapier fotografieren ließen. Ein großes Schild am Fenster verkündete, dass die Aktion gratis sei. Also reihten wir uns in die die recht kurze Warteschlange ein, wurden fotografiert und nach 10 Minuten konnten wir zwei Papierabzüge abholen. Eine wunderschöne Erinnerung an das chinesische Neujahr 2024 auf Hawaii.
Gleich gegenüber dieser Fotoaktion hatte die U.S. Air National Guard, eine Unterorganisation der Air Force einen Tisch aufgebaut, worauf Kugelschreiber, Baseballmützen, Einkaufstaschen, Wimpel und Sonnenbrillen drapiert waren. Die netten Soldatinnen forderten uns auf, uns etwas auszusuchen: „It’s free!“, sagten sie. Wir entschieden uns jeder für einen Kugelschreiber.
Aber das war den Damen nicht genug, wir sollten mehr einsacken. Deshalb nennen wir noch eine Tasche und eine coole Sonnenbrille unser Eigen.
Aber weder Kugelschreiber, noch Tasche und coole Sonnenbrille lösten Doris‘ Hosenproblem. Etwas weiter weg von den ganzen Feierlichkeiten gab es noch einen großen Textildiscounter, der geöffnet hatte, wo Doris dann hosenmäßig fündig wurde. (Textilkette Ross mit dem Slogon „Dress for less“).
Wegen des nun sich nun bemerkbar machenden Hunger steuerten wir einen gegenüber von Ross gelegen Schnellimbiss der Fastfoodkette WENDY‘S an. Hier bestellte man noch am Tresen und nicht am Automaten, wie bei MC Donalds und Co. Wir entschieden uns jeder einen Burger mit Bacon und eine Cola. Während der Bestellung wurden wir gefragt, ob wir schon 65 Jahre alt wären, was wir mit gutem Gewissen bejahen konnten. Das Resultat dieser Befragung war, dass die Getränke gratis waren. Senioren brauchten (zumindest heute und bei WENDY’S) hierfür nichts zu zahlen.
Der Burger wurden frisch zubereitet und schmeckten richtig gut.
Entlang des Highways auf dem Weg zum Cache.
Doris noch mit der für diese Gegend viel zu warme Not-Ersatzhose.
Somit konnten wir, reich beschenkt, wieder zum Schiff zurückkehren, nicht aber ohne vorher noch „schnell“ (3 Kilometer zusätzlicher Weg) einen Geocache zu heben.
Honolulu ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Hawaii und befindet sich an der Südküste der Insel O?ahu.
Honolulu ist bekannt für deinen Strand Waikiki. Dieses angebliche Muss hatten wir bereits 2013 schon einmal angesteuert und waren mehr oder weniger enttäuscht. Ein ganz normaler Strand mit Hochhäusern im Rücken. Einen Traumstrand hatten wir uns anders vorgestellt.
Da brauchten wir ein zweites Mal nicht mehr hin
Doris hatte sich über die Buslinien in Honolulu informiert und eine Tour zusammengestellt. Mit der Linie 52 in den Norden zum Hale‘iwa Beach Park und von dort mit der 60 an der Westküste entlang wieder zurück nach Honolulu.
Zur Bushaltelle mussten wir knapp 20 Minuten laufen. Wir endeckten auch sehr schnell ein Bushäuschen, wo auch die 52 halten sollte, nur war unklar, ob von hie der Bus auch in die richtige Richtung fährt. Also fragten wir die dort Wartenden und uns wurde gestenreich erklärt, dass das hier nicht die richtige Haltestelle ist, wir über die Straße müssten und dann nach rechts. Also ganze Abteilung kehrt zurück zur Kreuzung, wo eine Fußgängerüberweg mit Ampel war, damit wir gefahrlos die vielbefahrene Straße überqueren konnten. Leider war dann weder rechts noch links rum ein Wartehäuschen. Also alles zurück auf Los und noch einmal gefragt. Böse Falle – gegenüber war kein Bushäuschen, sondern nur ein kleines unscheinbares Schild, das die Haltestelle als solche auswies.
Noch an der Fußgängerampel wartend, kam natürlich prompt unser Bus. Bis wir die andere Straßenseite erreichten, war er dann schon losgefahren. Wir winkten dem Bus zu, ohne große Hoffnung, aber er hielt an der Ampel an und die Fahrerin ließ uns einsteigen. Dann musste noch geklärte werden wie bezahlt werden kann – keine Kreditkarte, 3 Dollar Cash pro Person, bitte passend, es wird nicht gewechselt. Das bedeutete einen Fünf-Dollarschein und eine Ein-Dollar-Note raussuchen, während sich hinter dem Bus der Verkehr staute. Sowohl die Busfahrerin als auch die hinter uns wartenden Autos waren geduldig, es wurde nicht gehupt und die Busfahrerin behielt ihr freundliches Lächeln. Ob das in Deutschland auch so ruhig abgelaufen wäre?
Die Fahrt bis zum Beachpark dauerte eine gute Stunde. Dort wollten wir uns nur kurz die Füße vertreten und dann wieder zurückfahren.
Aber erstwollten wir den Surfern noch ein wenig zusehen. Hierzu mussten wir ein Stück laufen, um an den eigentlichen Strand und die Bucht mit den Surfern zu gelangen.
Die Schildkröten waren zwar ganz nah am Ufer und dennoch ähnlich schwierig zu fotografieren wie die Surfer.
Auf diesem Weg endeckten wir drei große Meeresschildkröten, die sich in Ufernähe tummelten und versuchten mit der Brandung klarzukommen.
Sie labten sich nämlich an den Algen, die wie Moos an den Felssteinen hafteten. Es handelte sich um die seltene, streng geschütze Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas).
Der Surflehrer zeigte, wie man sich aus der Bauchlage heraus auf das Brett stellt, um dann die Welle zu reiten.
Unsere geplanter Kurzaufenthalt zog sich dann doch über mehr als drei Stunden in die Länge.
Wir waren zwischendurch auch noch etwas essen (Burger natürlich) und fuhren schließlich mit der 60 die Küstenstraße entlang zurück nach Honolulu (ca. 2 ½ Stunden), vorbei an diversen Stränden und Hotelanlagen für die Hawaii-Urlauber.
Im Bus war es eisekalt. Die Klimaanlage leistete ganze Arbeit. Selbst Baseball-Cap, Halstuch und Jacke boten keinen ausreichenden Schutz gegen das kalte Gebläse.
Ein Teil der heimischen Mitfahrer mummelte sich ebenfalls in ihre Jacken ein, andere saßen vollkommen emotionslos mit Kurzarmshirt und Shorts auf ihren Sitzen.
Diese elendigliche Air-Condition trübte ein klein wenig die schöne Fahrt. Anscheinend hat es der Durchschnittsamerikaner gerne mollig kalt.
Ich weiß, diesen Gag habe ich vor 6 Jahren im Blog schon einmal gebracht. Aber ich finde den Musiktitel so herrlich schräg, dass ich ihn bedenkenlos ein zweitesmal meinen Lesern präsentiere.
Für heute stand nur ein kleiner Stadtspaziergang auf dem Programm.
Die erste Anlaufstation in der City von Honolulu ist der 10-geschossige Aloa-Tower. Hier kann man (kostenlos) mit dem Aufzug nach oben fahren und auf die Hafengegend einschließlich der ARTANIA runter gucken.
Wenn man ihn tagsüber schon nicht betreten kann, so ist der Aloa Tower in der Nacht zumindest gut zu sehen.
Als wir frohgemut dort ankamen, prangte uns ein Schild entgegen, dass der Turm zurzeit nicht bestiegen werden kann.
Eine Angestellte in einem Schreibwarenladen erzählte uns später, dass der Turm 2020 im Zuge der Corona-Maßnahmen geschlossen wurde und wahrscheinlich hätte man vergessen, ihn wieder aufzumachen.
Das Denkmal einer hawaiianischen Prinzessin, die das berühmte Lied "Aloa he" komponiert hat.
Die deutsche Version dieses Cantus war in der 1960er Jahren ein Hit von Freddy Quinn.
Weitere Stationen auf unserem Rundgang waren unter anderem der Iolani-Palast, das Denkmal für die gefallenen Hawaiianer im Korea- und im Vietnamkrieg.
Die Gedenkstätte besteht aus zwei symetrischen Teilen. Links, die Namen der Gefallenen Hawaiianer im Koreakrieg und rechts (hier im Bild) die Namen der Gefallenen Hawaiianer im Vietnamkrieg.
In den Parks findet man häufig diese seltsamen Bäume, bei denen anscheinend die Wurzeln aus den Ästen in den Bpden wachsen.
Man beachte auch die neue Landgangshose von Doris.
Besonders hervorheben möchte ich unseren Besuch des Capitols, der Sitz der Regierung von Hawaii.
Wir waren auf der Suche nach einer öffentliche Toilette (ein wichtiger Programmpunkt bei allen Stadtrundgängen, egal wo auf der Welt).
An einem Eingang des Capitols saßen an einem Tisch zwei Security-Männer. Die fragten wir, ob es hier in der Gegen Public Restrooms (öffentliche Toiletten) gäbe. Aber ja, gleich hier im Gebäude. Vorher wurden unsere Rucksäcke durchsucht und wir sollten uns ausweisen (Id-Card). Doris zeigte ihren Phoenix-Bordausweis (auf dem ist auch ein Foto von ihr) und ich meinen deutschen Führerschein und schon war die Sache geritzt. Jeder bekam ein rotes Band ums Handgelegt, sodass wir aussahen, wie Gäste eines ALL-Inklusive-Hotels und konnten rein ins Capitol. Zwischen Senat und Repräsentantenhaus fanden wir nach längerem Suchen auch die anvisierten "Restrooms".
Bevor es zurück aufs schiff ging, machten wir noch einen Abstecher nach China-Town.
Als wir auf der ARTANIA ankamen, hatten wir immerhin 11 Kilometer Fußmarsch hinter uns.
Wir besuchen selten die fast täglich abends stattfindenden Shows und Unterhaltungsprogramme in der Atlantik-Show-Lounge.
Aber natürlich kiebitzen wir doch hin und wieder in die Veranstaltungen rein, indem wir am uns an einem der beiden hinteren Eingänge hinstellen oder in der hintersten Sitzreihe Platz nehmen, um die Darbietungen zumindest ein wenig zu verfolgen.
So war es auch heute Abend. Auf dem Programm stand Helmut Sanftenschneider, eine Comedian mit Gitarre.
Er nahm ein wenig die Macken der Kreuzfahrtgäste aufs Korn und auf die Schippe in Form von eigenen Texten zu bekannten Schlagern und Liedern.
Er thematisierte aber auch die Hinweise der Reiseleitung, dass die Gäste gerade in den wärmeren Zielen doch ausreichend trinken mögen. Er führte weiter aus, (und hielt das für witzig), das Phoenix diesen Hinweis doch besser nicht geben sollte, denn kaum führe ein Ausflugsbus los, würde spätestens nach 20 Minuten ein WC-Aufenthalt gefordert.
Sinnigerweise textete zu dieser vermeintliche „Kreuzfahrer-Macke“ das "Pippi Langstrumpf Lied" um.
Das fand ich dann schon ein wenig grenzwertig.
Als er dann die Zuschauer aufforderte, den Refrain mitzusingen zunächst: „Und alle“ und den Aufruf noch präzisierte mit den Worten:“ Und jetzt alle mit einer Blasenschwäche“, platze mir der Kragen und ich rief laut in den Saal, dass es alle hören konnten: „Du Arschloch!“ und ging.
Aber vielleicht war ich doch nicht so laut und habe das böse A-Wort lediglich vor mich hingemurmelt. Aber den Saal habe ich tatsächlich verlassen.
Und deshalb ich SCHREIBE meinen Unmut über das lächerlich machen einer körperlichen Beeinträchtigung, von der besonders ältere Menschen betroffen sind, jetzt und hier GANZ LAUT nieder.
Kaua’i ist die drittgrößte Insel des Archipels, erstreckt sich über eine Fläche von 60 km x 45 Km mit ca. 75.000 Einwohner.
An der Pier von Nawiliwili Harbor machte die ARTANIA fest
Bekannt ist die Garteninsel, wie Kaua’i auch gerne genannt wird für den Waimea Canyon mit einer beindruckende Tiefe von 900 Meter und einer Länge von 16 Kilometer.
Da wir den Phoenix-Ausflug dorthin bereits 2013 absolviert hatten, konnten wir uns heute getrost dem Besuch der nahe unseres Hafen Nawiliwili gelegenen Kalapaki Beach widmen.
Zu besagtem Strand fuhr in kurzen regelmäßigen Abständen ein kleiner Shuttlebus.
Das Hotel selbst war ein einfalltsloser Betonklotz. Der Poolbereich hingegen konnte sich sehen lassen.
Der sehr schöne Strand war mit Liegen bestückt, die zu dem direkt am Strand gelegenen großen Luxushotel gehörten. Die durften wir mitbenutzen, mit der Maßgabe, die Liege wieder freizugeben, falls Hotelgäste keine freien Liegen mehr finden würden.
Da das Wasser mit nur 25° noch weit von der Badewannentemperatur entfernt war, beschränkten wir unser Badevergnügen nur auf das Allernotwendigste. Einmal kurz in das doch recht kühle Nass eingetaucht und damit war es auch gut und wir machten es uns unter dem schattigen Platz eines großen Baumes wieder gemütlich.
Auf allen von uns auf Hawaii besuchten Inseln trafen wir auf im wahrsten Sinne des Wortes freilaufende Hühner, die anscheinend niemanden gehören.
So auch hier im NawiliwiliPark, der sich zwischen Kalapaki Beach und unserem Aläger befand.
Um 17:00 Uhr legte die ARTANIA ab.
Da heute ein sehr exotisches hawaiianisches Abendessen in den restaurants angeboten wurde, nutzen wir den Roomservice aus, indem wir uns Schnitzel auf die Kabine bringen ließen.
Normalerweise hätte meine Berichterstattung über den Tag jetzt hier geendet.
So aber nicht heute, denn es war schließlich der Fastnachts-Dienstag und um 20:30 Uhr startete der ARTANIA-Fastnachtszug, der zwei Runden über das Promenadendeck drehte.
Angeführt wurde der närrische Minilindwurm einer ARTANIA auf Rädern, auf der der Kapitän thronte und sehr verhalten seine Helaus dem Volk zuteilwerden ließ.
Burkard Müller ist halt ein Nordlicht von der Ostsee, dem der närrische Frohsinn nicht in die Wiege gelegt wurde. Aber im Rahmen seiner Möglichkeiten hat er sich tapfer geschlagen.
Geschoben wurde die ARTANIA auf Rädern von unserem Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka im Hippie-Kostüm, das auch regelmäßig zu den Flower-Power-Events auf dem Schiff zum Einsatz kommt. Das nenne ich einen nachhaltigen Einsatz der vorhanden Ressourcen. 😊
Auch das Bar-Team, die Köche, das Show-Ensemble und weitere Abteilungen der Crew nahmen an diesem bunten Umzug teil, mit einfallsreichen bunten Motivwägen oder als närrische Fußtruppe.
Kamelle, Bonbons, Gummibärchen und Lakritze wurden nach rheinischem Vorbild unters Volk geworfen.
Im Anschluss fand am Heck in der Phoenix-Bar noch närrisches Treiben mit Polonaise, Schunkeln und einer Gesangseinlage statt.
Besagte Gesangseinlage bestand aus drei Helene-Fischer-Liedern, zwar recht gut vorgetragen, aber es blieben trotzdem Helene-Fischer-Lieder. Die Helene-Fischer-Fans mögen es uns nachsehen, dass wir das zum Anlass nahmen, uns in Harry’s Bar zurückzuziehen, um dort bei sanften Pianoklängen und Käsespießchen den Abend ausklingen zu lassen.
Schon seit Anfa ng der Reise wurde (noch unter der Hand) in Aussicht gestellt, dass in Kürze das unzuverlässige Schiffs-Internet sich signifikant verbessern würde. Die Internetzugänge für das „gemeine“ Volk und die Internetnutzung der Brücke, würden getrennt. Für die Brücke soll die Verbindung über das Satellitennetzwerk Starlink implementiert werden. Starlink ist eine Entwicklung von Elon Musks Firma SpaceX.
Jetzt wurde offiziell verkündet, dass Star-Link-Mitarbeiter an Bord sind, um die Sache zu realisieren. Dann würde die gesamte Bandbreite, die die Brücke bisher zur Verfügung stand, dem Internet für das gemeinen Volk in Gänze zugeschlagen.
Während der Umstellung auf Starlink könne es aber zeitweise auch zu Beeinträchtigungen beim „normalen“ Internet kommen.
So hatte es der Kreuzfahrtdirektor im Rahmen seiner übliche Ansage an Seetagen um 10:00 über Bordlautsprecher verkündet.
Man darf gespannt sein.
Auch der Kapitän richtet an Seetagen nach der 10-Uhr-Ansprache des Kreuzfahrtdirektors ein paar Worte an die Passagiere. Dabei geht es um nautische Fakten, wie Position, Geschwindigkeit und Wetter.
In den nächsten zwei Tagen sei mit vermehrten „Schiffsbewegungen“ zu rechnen. Die dafür verantwortlichen Wellen stammen von einem Sturm, der an anderer Stelle des Pazifiks sein Unwesen getrieben hatte.
Unsere Fahrt im Kältebus in Honolulu scheint Wirkung gezeigt zu haben. Eine Erkältung machte sich bemerkbar.
Den Vormittag verbrachte ich im Bett, weil die Erkältung sich verstärkt bemerkbar gemacht hatte.
Heute startete ein neues 3-tägiges Skatturnier um 14:00 Uhr in der Bibliothek, sprich in meinem Büro. Im Tagesprogramm stand erstmalig der Zusatz „Begrenzte Teilnehmerzahl“. Und siehe da, waren bei den vergangenen Turnieren bis zu sechs der acht vorhandenen Tische für die Kartenspieler reserviert, was ich nie ganz in Ordnung gefunden hatte, standen jetzt nur vier Tische für die Skatspieler (in der Regel ohne Spielerinnen) zu Verfügung, wie ich mit klammheimlicher Freude zur Kenntnis nahm. Ich nehme stark an, dass sich andere Passagiere über die bisherige überproportionale Bevorzugung der Skatbrüder und Schwestern nicht nur geärgert, sondern auch beschwert haben.
Vier Tische, das bedeutet maximal 16 Teilnehmer. Das reichte natürlich nicht für alle Turnierwilligen und erzeugte so deren Unmut.
Reiseleiter Rainer, der das Turnier organisierte, redete mit Engelszungen und versuchte den Freunden des 32-blättrigen Gebetbuchs begreiflich zu machen, dass es auch noch andere Gäste gäbe, die gerne Plätze in der Bibliothek nutzen würden. Erst mit der Drohung, die Teilnehmer jedes Mal auszulosen, wenn sich die Interessenten nicht untereinander einigen könnten, trollten sich murrend Diejenigen, die keinen Platz an den vier Skattischen ergattert hatten.
Ich beglückwünsche Phoenix zu der Erkenntnis, dass es außer Skatfreunden noch Passagiere mit anderen Interessen gibt.
Die gestrigen Prognosen, sowohl die des Kreuzfahrtdirektors als auch des Kapitäns, haben sich bewahrheitet.
Das Internet ist seit gestern so gut wie nicht mehr nutzbar. Mit viel Geduld funktioniert noch ein bisschen was auf dem Handy, aber auf dem Laptop unter dem Betriebssystem Windows läuft so gut wie nichts mehr.
Also ist die angekündigten „zeitweisen Beeinträchtigungen“ wie folgt zu interpretieren:
zeitweise = dauernd
Beeinträchtigung = nix geht mehr
Das wäre ja durchaus zu akzeptieren und zu verschmerzen, wäre nicht auch schon seit vielen Tagen vorher eine gelungene Internet-Aktion, sei es der Auruf einer WEB-Seite oder das Versenden einer E-Mail, reine Glückssache gewesen.
Viele Aufrufe mussten trotz seeeehr langer Wartezeiten doppelt und dreifach gemacht werden. Da vekauft Phoenix ein "Produkt", was hinten und vorne nicht richtig funktioniert.
Blöd halt, dass man trotzallem darauf angewiesen ist.
Das Schiff schwankte auf Grund der sehr langgezogenen Wellen. Nicht sehr stark, sondern langsam, behäbig und stetig. Das war aber lediglich beim Laufen ein wenig hinderlich, störte aber sonst nicht.
Die Erkältung (Husten, Schnupfen, Halsweh, Mattigkeit) wurde besser. Auf Grund jahrelanger Erfahrung mit die ARTANIA-Influenza wissen wir jetzt, wie man selbigen medikamentös wirkungsvoll bekämpft. Die Alternative wäre wochenlanger quälender trockener Dauerhusten.
Das Schiff schwank weiterhin sachte beständig hin und her und das Internet liegt immer noch darnieder.
Bei der üblichen 10-Uhr-Morgenandacht von Kreuzfahrtdirektor und Kapitän wies Klaus Gruschka darauf hin, dass ab 12 Uhr das Internet komplett abgeschaltet wird, weil in Bonn, dem Sitz von Phoenix, ein Server mehrmals hoch- und runtergefahren werden muss.
Um 12:30 Uhr allerdings, war das Internet (a) noch vorhanden und (b) so schnell, wie seit vielen Tagen nicht mehr.
Nach dem Mittagessen wich diese Glückseligkeit dem üblichen Frust.
Gegen 17:00 Uhr überfuhren wir den 180. Breitengrad, die sogenannte Datumsgrenze. Das bedeutet, dass die Uhr 24 Stunden vorgestellt werden muss und somit ein ganzer Tag plötzlich entfällt.
Wieso denn das?
Ich versuch es mal zu erklären.
Seit Anfang der Reise fuhren wir beständig Richtung Westen und durchquerten mehrere Zeitzonen. Eine neue Zeitzone beginnt immer mit jedem 15. Längengrad, gerechnet ab dem 0. Längengrad, der durch Greenwich/London verläuft
Beim „Eintauchen“ in eine neue Zeitzone wird die Uhr, wenn man westwärts fährt, um eine Stunde zurückgestellt.
Die Weltkugel ist in 360 Längengrade aufgeteilt und man beachte: 360 : 15 = 24, das heißt es gibt 24 Zeitzonen.
Fährt man nun von Ost nach West einmal um die Welt, stellt man 24-mal die Uhr um eine Stunde zurück. Das ist prima, denn wenn man am Ausgangsort wieder angekommen ist, zeigen die eigene Uhr und die Uhren der Daheimgeblieben dieselbe Uhrzeit.
Allerdings hinkt jetzt der eigene Kalender gegenüber dem eines Daheimgebliebenen um einen Tag hinterher. Das ist jetzt nicht so prima. Deshalb ist es für den Reisenden sinnvoll, irgendwo den Kalender um einen Tag vorzustellen. Und es wurde vereinbart, dass dieses „irgendwo“ der 180. Längengrad ist.
Oder das Phänomen kurz noch etwas anders erklärt.
Wenn man bei der Umrundung der Welt 24-mal eine Stunde „gewinnt“ muss man diesen vermeintlichen Gewinn irgendwann mit einem ganzen Tag bezahlen.
Der Leser mag sich nun selbst überlegen, was passiert, wenn man stattdessen die Welt in östlicher Richtung umrundet.
Meine Erkältung ist so gut wie überstanden, aber bei Doris nehmen die Symptome leider zu.
Da es sonst nichts Gravierendes zu berichten gibt, komme ich Mal auf das Drama Tee-Zeremonie auf der ARTANIA zu sprechen.
Ich selbst bin schon längere Zeit Teetrinker und auch Doris wechselt wegen der schlechten Kaffeequalität beim Frühstück und bei der Kaffeestunde (Kaffee oft nur lauwarm und abgestanden) manchmal zur Tee-Fraktion.
Schon bei der letzten Reise hatte ich mehrmals in den verschiedenen Restaurants (Lidi, ARTANA, Vier Jahreszeiten) bemängelt, dass der Tee oft nicht richtig heiß ist, dementsprechend nicht richtig zieht und damit kein Aroma hat. Nachdem das alles nichts gefruchtet hatte, habe ich das Tee-Problem nach Bonn zur Phoenix gemeldet und nach einem anschließenden Gespräch mit dem Hoteldirektor, wurde für mich der Tee regelmäßig individuell und ordnungsgemäß aufgebrüht. Zwar schüttelten Doris und ich damals darüber den Kopf, dass es auf einem 4-Sterne-Schiff, wie Phoenix sich selbst einordnet, es einer individuellen Sonderroutine bedarf, um einen Teebeutel und kochendes Wasser gleichzeitig in ein Kännchen zu befördern.
Wie gesagt, das war im letzten Jahr. Auf dieser Reise ging das Drama von vorne los und hält noch an. Zwar haben wir mehrmals lauwarmen Tee reklamiert, nicht nur bei den Kellnern, sondern auch bei der Restaurantaufsicht. Die meisten Kellner wissen jetzt, dass wir heißen Tee möchten. Mal klappt es, mal aber auch nicht, aber wir wollen uns nicht die Reise mit einem Kampf gegen Windmühlen verderben. Dafür haben wir ja diesen Blog, um uns unseren Unmut von der Seele zu schreiben.
Der Tee wird wie folgt zubereitet. Der Kellner kommt aus der Küche mit einem Tablett, auf dem sich eine Kanne heißes Wasser und ein verpackter Teebeutel befindet, an seine Station im Restaurant. Erst dann kommt der Teebeutel in die Kanne, nicht unbedingt sofort, falls vorher noch andere Arbeiten zu erledigen sind.
Die Kellner wurden wahrscheinlich so angelernt, ihnen ist kein Vorwurf zu machen.
Aber es ist ein schwaches Bild, wenn man auf einem 4-Sterne-Schiff nicht in der Lage ist, fachgerecht einen Tee aufzubrühen, sprich einfach Beutel in die Kanne geben und kochendes Wasser drüber zu schütten.
Normalerweise verlaufen die Weltreisen „Rund um die Nordhalbkugel“ so, dass die Pazifiküberquerung von San Francisco über Hawaii direkt nach Japan erfolgt.
Diesmal wurde von Hawaii aus ein riesiger Abstecher nach Südwesten getätigt, um dem äußerst exotischen Ziel, den Marschall-Inseln, einen Besuch abzustatten.
Die Marshall-Inseln, genauer die Republic of the Marshall Islands, sind ein Inselstaat und gehört geologisch zu der Inselgruppe Mikronesien.
Mit knapp 43.000 Einwohnern auf einer Fläche von nur 181 Quadratkilometern gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde.
Majuro ist die Hauptstadt der Marshallinseln. Sie liegt auf dem aus 64 Inseln bestehenden gleichnamigen Majuro-Atoll (Atoll = ringförmiges Riff).
Beim Anlegen am Morgen war das Wetter noch regnerisch und trüb, aber die Temperaturen waren entsprechend der Nähe zum Äquator (auf dem 7. Breitengrad Nord) schon recht hoch.
Als wir gegen 10 Uhr die ARTANIA verließen, schien bereits wieder die Sonne.
Für unseren Landgang hatten wir keinen richtigen Marshall-Plan, lediglich die vage Idee, vielleicht den Cache in der Nähe des Flughafens zu heben.
Der Flughafen lag ca. 8 Kilometer von unserem Anlegeplatz entfernt und es sollte kein Problem sein, mit einem Taxi dorthin zu kommen. Es war aber nicht so einfach, den Taxifahrer von unserem Vorhaben zu überzeugen. Alle Taxis hatten ein von einer heimischen Touristenorganisation vorgefertigtes Din-A-Blatt im Wagen, mit 3 festgelegten Touren:
Der Fahrer versuchte zunächst, unseren Wunsch in eine der drei vorkonfigurierten Touren zu pressen und kam zu dem Schluss, dass die Tour zu 50 $ die passende Größe sei. Am Ende der Verhandlung jedoch sah der Kompromiss einen Fahrpreis von 25 Dollar vor.
Da Atolle ja nichts anderes sind als Vulkankrater unter Wasser, deren Rand gerade so über die Wasseroberfläche ragt und die Ränder naturgemäß eher dünn sind, konnte man von der Hauptstraße aus, die wir befuhren, links und rechts das Meer sehen. Im Inneren des Atolls war das Wasser ruhig, während am äußeren Rand eine kräftige Brandung herrschte.
Weit im Hintergrund, fast am Horizont, sieht man einzelenen Inseln, die Teil des gesamten Atolls sind.
Man kann die Fahrt zum und vom Flughafen also durchaus als gelungene Landschaftsfahrt ansehen.
Wieder zurück am Hafen nutzten wir einen Shuttlebus, der kostenlos zwischen Schiffsanleger und einem Ressort, dass ca. 2 Kilometer entfernt lag, hin und her pendelte.
Von diesem Ressort aus erkundeten wir noch ein wenig zu Fuß die Insel, ehe wir uns am frühen Nachmittag wieder zurück zur ARTANIA shutteln ließen.
Allerdings "hinter den Kulissen" sah es schon weniger hübsch aus.
Obwohl, es gab eine Müllabfuhr und vor den meisten Häusern standen auch Mülltonnen. Die Leerung war am heutigen Montag.
Um 18 Uhr verließ die ARTANIA den Hafen von Majuro.
Wir blieben noch lange draußen, vorne am Bug, um zu beobachten, wo das Schiff den „Ausgang“ aus dem Atollring findet.
Vor einigen Tage habe ich mich hier an dieser Stelle über die immer wieder schlechte Qualität des Kaffees und des Tees beklagt und mich über das schlechte bzw. nicht funktionierende Internet gar jämmerlich beschwert und hierfür sowohl einen kleinen „Statler und Waldorff “ (Kaffee und Tee) als auch einen ganz Großen (für das Internet) vergeben.
Hätte ich das so bei Facebook in einer der ARTANIA und Phoenix-Gruppen gepostet, hätte mich schon längst ein Shitstorm erreicht. Ein permanenter Meckerer sei ich, der nur eine Reispreisminderung erzwingen will, Kaffee und Tee sind immer hervorragend, ich bin eine,r der doch lieber zu Hause bleiben soll, anstatt dem vollkommen fehlerfreie Phoenix- und ARTANIA-Team solch schreckliches Unrecht zuteilwerden zu lassen.
Bisher wurde das Gästebuch dieses Blogs von einem Shitstorm verschont, vielleicht weil die meisten Leser mir glauben?
Wie auch immer, ich kann gerne auch mal etwas Lob einstreuen.
Da ist an erster Stelle das Servicepersonal zu nennen. Da wir im Lido und im ARTANIA Restaurant fast immer im Bereich derselben Kellnerstation sitzen, werden wir auch immer vom gleichen Team bedient, von denen wir einige schon seit Jahren kennen. Sie begrüßen und verabschieden uns mit Namen (Madame Doris und Sir Peter), sind zuvorkommend, aufmerksam und immer bemüht, dass es uns an nichts fehlt. Sie geben uns das Gefühl, dass sie gerne für uns arbeiten, ihre Freundlichkeit wirkt nicht aufgesetzt.
Oberkellner Edgar, der vor einigen Wochen in Urlaub gegangen ist, machte sich immer wieder Sorgen, dass Doris nicht genügend essen würde.
In Harry’s Bar kommt man sich tatsächlich vor, wie zu Hause in der Stammkneipe.
Auch über die hohen Chargen kann ich eigentlich nur Gutes berichten, als da sind, der Küchenchef, der Food- und Beverage Manager und der Barmanager. Sie sind stehts präsent und verstecken sich nicht wie mancher Baumarktmitarbeiter. Sie sind stets ansprechbar, haben ein offenes Ohr und haben schon kleinere Problemchen für uns gelöst.
Ion Korotkyi, der Food & Beverage Manager: Er sorgte dafür, dass Silvester auch Orangensaft zum Anstoßen bereitstand. Das wurde in den letzten Jahren immer vergessen und wäre auch diesmal vergessen worden.
Lucky Fernand Samson, Bar Manager: In der Korpernijus Bar meinte es ein Kellner besonders gut und verlängerte das von mir bestellte Tocic Water mit Mineralwasser. Es gelang mir nicht, ihn zu überzeugen, dass dies Unsinn sei und den Geschmack verwässere. Über den Bar Manger konnte ich erreichen, das Tonic Water in Zukunft unverdünnt zu bekommen.
Der Küchenchef Aleksei Anisimov bekam mit, dass Doris ei einem Grillabend darüber enttäuscht war, dass die Sauercreme am Buffet mit Knoblauch zubereitet wurde. Er sorgte sofort dafür, dass für sie eine Portion ohne Knobi angerührt wurde.
Diese Kleinigkeiten genügten, dass sie uns bis heute kennen und uns jedesmal besonders zuvorkommend Grüßen.
Naürlich wissen wir, dass sie uns jetzt nicht ganz besonders liebhaben, aber bewundernswert ist ihr Personengedächtnis und ihre Professionalität.
Nicht zu vergessen, den Kreuzfahrtdirektor, von dem viele dauern etwas wollen. Wenn wir ihn sprechen möchten, genügt es, an der Rezeption oder am Phoenix-Schalter Bescheid zu sagen und in der Regel kommt er am selben Tag noch auf uns zu. Er findet uns dann meist in der Bibliothek oder abends in Harry’s Bar. Eine Termin- und Treffpunktsabsprache ist nicht erforderlich.
Die „Hemmschwelle“, diese zum Management der ARTANIA gehörenden Personen anzusprechen, ist niedrig, macht es also einfach, wenn der Schuh irgendwo drückt, sich zu bemerkbar zu machen.
Auf keinen Fall ist der Servicepersonal vom Housekeeping zu vergessen. Sie sorgen rund um die Uhr für saubere Kabinen und ein sauberes Schiff.
68. Reisetag –Mittwoch, 21.02.2024 – Seetag
Halleluja! Das Internet läuft plötzlich wie am Schnürchen.
Zunächst blieb der versprochene Erfolg nach der Star-Link-Implementierung aus. Im Gegenteil, nicht funktionierte, Seiten bauten sich nicht auf, man konnte sich ins WLAN nicht anmelden.
Wir hatten deswegen gestern ein Gespräch mit dem Kreuzfahrtdirektor und dem IT-Manager des Schiffs.
Der IT-Manager erklärte uns, dass die Möglichkeiten, ein akzeptables Internet zur Verfügung zu stellen, ausgeschöpft sei. Vielmehr läge jetzt der Ball bei einem externen Dienstleister, auf dessen Server wohl irgendwelche Einstellungsparameter nicht richtig gesetzt seien.
Der Kreuzfahrtdirektor hat deswegen einen Brandbrief an Phoenix-Bonn geschickt und jetzt heißt es „abwarten“ und „schau’n wir mal“.
Herr Gruschka suchte uns heute in der Bibliothek auf und fragte, wie zufrieden wir den jetzt mit dem Internet seien. Wir waren natürlich voll des Lobes.
Man merkte, dass Herrn Gruschka ein Stein vom Herzen gefallenen war, jetzt nicht gerade wegen uns, sondern grundsätzlich. In den letzten Tagen sprachen ihn die Leute zuhauf an, mit nur einem Thema: Internet, Internet und nochmals Internet.
Ein funktionierender Internetzugang gehört mittlerweile zu den unveräußerlichen Menschenrechten und sollte so in die Charta der Vereinten Nationen aufgenommen werden!
Hoffen wir, dass diese Glückselig mit dem funktionierenden Internet lange und dauerhaft anhält
69. Reisetag –Donnerstag, 22.02.2024 – Seetag
Es regnet seit 3 Tagen. Die Luft ist warm und dampfig.
In der Kopernikus-Bar unter der Bedachung kann man im Trockenen sitzen und von dort den Regen beobachten.
Wir halten strikten Westkurs, was bedeutet, dass jede Nacht die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden müssen.
Große ca. drei Meter hohe Wellen sorgen für ein langsames behäbiges Schaukeln der ARTANIA.
Regen ist insofern nachteilig, dass sich alle Passagiere im Schiff aufhalten und die Sonnen- und Außendecks verwaist sind. Das heißt: zusammenrücken
Einige Open-Air-Veranstaltungen mussten schon abgesagt werden, so auch das für den heutigen Abend geplante Grillen in der Kopernikus-Bar.
Man sieht schon an der langen Überschrift, dass die Einordung in geografisches und politisches Gebiet nicht selbsterklärend ist. Da muss man schon mal den schlauen Wiki befragen.
Also:
Für den heutigen Landgang wollten wir von der vorgesehenen Tenderpier mit dem Taxi zum 3,5 Kilometer entfernten Blue Lagoone Ressort fahren. Dort kann man für 10 Dollar einen Tagespass erwerben, der berechtigt, die Ressorteinrichtungen wie Duschen, Toiletten, Liegen, Pool etc. zu nutzen. Der Hauptgrund für dieses Ziel war aber zu schnorcheln, denn hier war ein schönes Schnorchelrevier ausgewiesen.
Die ARTANIA warf gegen 8:00 Uhr den Anker und das erste Tenderboot fuhr zwecks Erkundung der Anlegestelle Richtung Land. Um 8:15 sollten die ersten Gäste an Land getendert werden, die sich hierzu in der Atlantik-Show-Lounge versammeln sollte, um dann geordnet zu den Tenderbotten geführt zu werden und diese zu besteigen.
Diese „Versammlung“ der ersten Tendergruppe (zu der wir selbstredend nicht gehörten) musste allerdings viel Geduld aufbringen.
Schon früh machten sich bei uns die Bedenken breit, dass das heute mit dem Tendern nichts wird.
Und das Wetter war immer noch suboptimal.
Um 9:00 Uhr meldete sich der Kreuzfahrtdirektor, dass die Tenderpier an Land viel zu hoch ist, sodass ein sicheres Aussteigen der Passagiere nicht gewährleistet wäre.
Schuld an diesem Dilemma war wohl, dass der Hafenagent in Vorfeld falsche Informationen an Phoenix geliefert hat. Man bemühe sich nun um einer Alternative und bittet um einige Minuten Geduld.
Eine halbe Stunde kam die Meldung über Bordlautsprecher, dass keine alternative Pier gefunden werden konnte, weil an durchaus geeigneten Anlegern die Wassertiefe nicht ausreichend sei und das Tenderboot auf Grund laufen würde.
Plan C sah jetzt vor, zu versuchen, am Blue Lagoone Ressort eine Möglichkeit zur Anlandung zu finden, was uns natürlich in die Karten gespielt hätte.
Um 11:00 Uhr kam dann die endgültige Absage, dass ein Tendern nirgends möglich sei und die ARTANIA deshalb weiterfahren werde.
Ich weiß leider nicht, ob die Leute für den 8:15-Uhr-Tender da immer noch in der Atlantik-Show-Lounge gesessen haben.
Um 11:30 Uhr wurde der Anker gelichtet und die ARTANIA verließ das Atoll mit Ziel Apra / Guam / USA.
Was "Apra / Guam / USA" nun wiederum für ein staatliches Konstrukt ist, werde ich übermorgen berichten, wenn wir dort anlegen werden.
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